An meine Mutter von Eduard Mörike

Siehe, von allen den Liedern nicht eines gilt dir, o
Mutter!
Dich zu preisen, o glaub's, bin ich zu arm und zu
reich.
Ein noch ungesungenes Lied ruhst du mir im Busen,
Keinem vernehmbar sonst, mich nur zu trösten
bestimmt,
Wenn sich das Herz unmutig der Welt abwendet und
einsam
10 
Seines himmlischen Teils bleibenden Frieden
11 
bedenkt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „An meine Mutter“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
11
Anzahl Wörter
56
Entstehungsjahr
1804 - 1875
Epoche
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Der Autor des vorliegenden Gedichts ist Eduard Mörike, ein Lyriker der Biedermeierzeit, geboren am 8. September 1804 und gestorben am 4. Juni 1875. Thematisch zählt dieses Werk zur Kategorie der Muttergedichte, eine sehr beliebte Gattung der deutschsprachigen Lyrik.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Werk sehr emotional und ehrfürchtig. Es wird schnell klar, dass das lyrische Ich eine tiefe Liebe und Hochachtung gegenüber seiner Mutter empfindet und ihre Bedeutung für sein Leben betont.

Inhaltlich ist das Gedicht eine persönliche Ansprache des lyrischen Ichs an seine Mutter. Das lyrische Ich gesteht seiner Mutter, dass niemandes Lied, und wohl auch nicht seine eigenen, genug Ruhm für sie bringen könnten. Sie ist für ihn gleichzeitig eine große Inspiration („ein noch ungesungenes Lied ruhst du mir im Busen“), aber auch ein großer Trost („mich nur zu trösten bestimmt“). Diese Mutterfigur scheint dem lyrischen Ich eine Art Zuflucht zu bieten, wenn es die Welt müde ist und inneren Frieden („bleibenden Frieden“) sucht.

Die Form des Gedichts ist klar strukturiert, bestehend aus einer einzigen elf Zeilen langen Strophe. Dennoch verwendet Mörike eine verfeinerte und bildreiche Sprache, die die Emotionen des lyrischen Ich ausdrückt und gleichzeitig auf seine innere Verfassung hinweist.

Die Diktion ist geprägt durch Ausdrücke hoher Emotionalität und Verehrung, gezeigt durch die Anrede „o Mutter“ und „o glaub's“. Der Einsatz von Enjambements (Zeilenübergreifende Sätze) und Inversionen (Umkehrung der üblichen Satzstruktur) erhöht die Spannung und unterstreicht die innige Ansprache an die Mutter.

Insgesamt lässt sich sagen, dass in dem Gedicht „An meine Mutter“ von Eduard Mörike eine tiefe Liebe und Anerkennung gegenüber der Mutterfigur zum Ausdruck kommt, die auf eine sehr individuelle und persönliche Weise dargestellt wird, was die Intimität und Einzigartigkeit der Mutter-Sohn-Beziehung unterstreicht.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „An meine Mutter“ ist Eduard Mörike. Im Jahr 1804 wurde Mörike in Ludwigsburg geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1820 und 1875. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Biedermeier kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Mörike ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 56 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 11 Versen. Die Gedichte „Septembermorgen“, „Nimmersatte Liebe“ und „Lose Ware“ sind weitere Werke des Autors Eduard Mörike. Zum Autor des Gedichtes „An meine Mutter“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 171 Gedichte vor.

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