Gebet von Eduard Mörike

Herr! schicke, was du willt,
Ein Liebes oder Leides;
Ich bin vergnügt, daß beides
Aus deinen Händen quillt.
 
Wollest mit Freuden
Und wollest mit Leiden
Mich nicht überschütten!
Doch in der Mitten
Liegt holdes Bescheiden.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.5 KB)

Details zum Gedicht „Gebet“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
9
Anzahl Wörter
35
Entstehungsjahr
1848
Epoche
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Gebet“ stammt vom deutschen Dichter Eduard Mörike, der von 1804 bis 1875 lebte. Mörike gilt als bedeutender Vertreter der literarischen Strömung des Biedermeier und der schwäbischen Dichterschule. Sein Werk fällt somit in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht ruhig und hingebungsvoll, was durch die religiöse Botschaft hervorgerufen wird. Der Titel „Gebet“ deutet bereits an, dass das lyrische Ich sich in einer direkten Kommunikation zu Gott befindet.

Inhaltlich beschäftigt sich das lyrische Ich mit der Akzeptanz des Willens Gottes. Es nimmt an, dass sowohl Liebe als auch Leid aus den „Händen“ Gottes kommen und ist damit zufrieden. Allerdings bitte es darum, nicht von Freuden oder Leiden überhäuft zu werden. Stattdessen wünscht sich das lyrische Ich eine ausgewogene Mitte. Es zeigt sich dankbar, gleichzeitig aber auch achtsam gegenüber den Möglichkeiten, die das Leben bereithält.

Die Form des Gedichts ist freirhythmisch ohne festes Metrum oder Reimschema. Es besteht aus neun Versen, die in zwei Strophen unterteilt sind. Die erste Strophe enthält vier, die zweite Strophe fünf Verse. Besonders auffällig ist, dass das lyrische Ich im ersten Vers direkt den Herrn, also Gott, anspricht. Dies verleiht dem Ganzen einen sehr persönlichen und intimen Charakter.

In Bezug auf die Sprache verwendet Mörike einfache, klare Worte. Dadurch wirkt das Gedicht direkt und ehrlich. Trotz der Klarheit, übermittelt das Gedicht eine tiefgehende Botschaft von Demut, Akzeptanz und der Suche nach Ausgewogenheit im Leben. Es ist ein Gedicht, das zur Meditation einlädt und bei dem der Leser zur Reflexion animiert wird.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Gebet“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Eduard Mörike. Der Autor Eduard Mörike wurde 1804 in Ludwigsburg geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1848 zurück. Stuttgart / Tübingen ist der Erscheinungsort des Textes. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Biedermeier zuordnen. Bei Mörike handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 35 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 9 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Weitere Werke des Dichters Eduard Mörike sind „Gesang Weylas“, „Auf eine Christblume“ und „Hülfe in der Not“. Zum Autor des Gedichtes „Gebet“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 171 Gedichte vor.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Das Video mit dem Titel „Eduard Mörike Gebet II“ wurde auf YouTube veröffentlicht. Unter Umständen sind 2 Klicks auf den Play-Button erforderlich um das Video zu starten.

Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors Eduard Mörike

Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu Eduard Mörike und seinem Gedicht „Gebet“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.

Weitere Gedichte des Autors Eduard Mörike (Infos zum Autor)

Zum Autor Eduard Mörike sind auf abi-pur.de 171 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.