An dieselbe von Eduard Mörike

Ach wie liebreich warst du der Welt und dienetest
allen!
Und wie klein doch, wie plump hat sie dich endlich
verkannt!
Da entsagtest du ihr; doch lächelnd wehren die
Deinen
Heute wie gestern der Hand, die sich in Liebe
vergißt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.5 KB)

Details zum Gedicht „An dieselbe“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
40
Entstehungsjahr
1804 - 1875
Epoche
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „An dieselbe“ stammt von Eduard Mörike, einem der bedeutendsten deutschen Lyriker der Biedermeierzeit. Er lebte von 1804 bis 1875, folglich lässt sich das Werk in die Mitte des 19. Jahrhunderts einordnen.

Auf den ersten Blick fällt das intensive Gefühl des Lyrischen Ichs für eine Person oder eine Sache auf, die Wertschätzung, Verständnis und Mühe in die Welt gegeben hatte, aber von ihr offenbar nicht verstanden oder gar missachtet wurde.

Inhaltlich thematisiert das Gedicht die bedingungslose Hingabe der adressierten Person oder Sache an die Welt und die daraus resultierenden Enttäuschung über ihre Gleichgültigkeit und Unverständnis. Insbesondere wird das Spannungsfeld zwischen Selbstlosigkeit und Fehlerkennung betont. Das lyrische Ich wertet diese fehlende Würdigung als Unrecht und drückt Sympathie und Zuneigung gegenüber derjenigen aus, die nicht erkannt wurde, wobei es offen bleibt, wer oder was genau gemeint ist.

Die Form des Gedichts ist eine achtversige Strophe, was eher ungewöhnlich ist und auf eine weniger streng gebundene, freiere Form der Lyrik hinweist. Dies könnte als Ausdruck für die Freiheit und Unabhängigkeit der adressierten Person oder Sache interpretiert werden.

Die Sprache erscheint eher schlicht und weniger bildhaft. Die Emotionen werden direkt und unverblümt ausgedrückt. Die Wortwahl lässt dabei eine gewisse Melancholie und enttäuschte Liebe erkennen. Zudem wird der Kontrast zwischen der zuvorkommenden Haltung der adressierten Person und der Ignoranz der Welt durch die Formulierungen „liebreich“ und „plump verkannt“ deutlich.

Schließlich lässt sich feststellen: Mörikes Gedicht ist ein intimer Ausdruck von Wertschätzung und Verständnis für das Unsichtbare und Unverstandene in der Welt. Es ruft dazu auf, genauer hinzuschauen und die weniger offensichtlichen Beiträge zu würdigen.

Weitere Informationen

Eduard Mörike ist der Autor des Gedichtes „An dieselbe“. Im Jahr 1804 wurde Mörike in Ludwigsburg geboren. In der Zeit von 1820 bis 1875 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Biedermeier zugeordnet werden. Der Schriftsteller Mörike ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 40 Worte. Weitere Werke des Dichters Eduard Mörike sind „Auf eine Christblume“, „Hülfe in der Not“ und „Pastoralerfahrung“. Zum Autor des Gedichtes „An dieselbe“ haben wir auf abi-pur.de weitere 171 Gedichte veröffentlicht.

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