Spruchlied von Johann Georg Fischer

Wenn ihr nie euch hingegeben
So, als wär's das ganze Leben,
Sie an dich und du an sie,
Eins im andern aufgegangen,
Seel' in Seele nie empfangen
Und in einem Selbstvergessen
Untersinkend euch besessen,
Gält' es auch, die süßen Qualen
Mit dem Tode selbst zu zahlen
10 
Dann von LIEBE redet nie.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „Spruchlied“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
10
Anzahl Wörter
51
Entstehungsjahr
1816 - 1897
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das angeführte Gedicht „Spruchlied“ stammt von Johann Georg Fischer, einem deutschen Dichter, der von 1816 bis 1897 gelebt hat. Somit ist das Werk in die Zeit des 19. Jahrhunderts und damit in die Epoche der Romantik oder des Biedermeiers einzuordnen, je nachdem in welchem Jahrzehnt es verfasst wurde.

Bereits der erste Eindruck lässt vermuten, dass dieses Gedicht eine Aufforderung oder Anleitung an den Leser darstellen könnte. Der Ton wirkt bestimmt und deutlich, was auf eine starke Überzeugung des lyrischen Ichs hindeutet.

Der zentrale Inhalt dreht sich um die Darstellung und Interpretation von wahrer Liebe. Das lyrische Ich argumentiert, dass man nur von Liebe sprechen könne, wenn man sich vollkommen hingegeben hat, als wäre es das ganze Leben. Diese Hingabe beinhaltet ein Aufgehen in dem Anderen und ein vollständiges Selbstvergessen. Selbst wenn diese Liebe mit Leid und Tod verbunden sein sollte, wäre es den Preis wert. Ist dies nicht der Fall, sollte man laut dem lyrischen Ich nicht von Liebe sprechen.

In Bezug auf die Form ist zu bemerken, dass das Gedicht aus zehn Versen, gebündelt in einer Strophe, besteht. Somit kann man von einem Monolog oder einem Sonett sprechen. Die Verse sind frei, was heißt, dass sie keinem Reimschema folgen.

Die Sprache ist deutlich und präzise, ohne komplizierte Metaphern oder Begriffe. Zudem wird im ganzen Gedicht das Du direkt angesprochen, was das Gefühl einer persönlichen Mitteilung oder Ansprache verstärkt.

Zusammenfassend kann man sagen, dass „Spruchlied“ eine eindringliche Schilderung und Definition von wahrer Liebe darstellt. Der Dichter Johann Georg Fischer legt dabei Wert auf eine totale Hingabe und das Aufgehen im Anderen und nimmt sogar Not und Tod als mögliche Folgen in Kauf. Dennoch oder gerade deshalb, so die Aussage des Gedichts, sollte man, wenn diese Bedingungen nicht erfüllt sind, nie von Liebe sprechen.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Spruchlied“ des Autors Johann Georg Fischer. Der Autor Johann Georg Fischer wurde 1816 in Süßen geboren. Im Zeitraum zwischen 1832 und 1897 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das Gedicht besteht aus 10 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 51 Worte. Johann Georg Fischer ist auch der Autor für Gedichte wie „Nur Einen Mann aus Millionen“, „Geweihte Stätte“ und „Es war im frühen Morgenlicht“. Zum Autor des Gedichtes „Spruchlied“ haben wir auf abi-pur.de weitere 19 Gedichte veröffentlicht.

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