Zwischen Gaeta und Kapua von Franz Grillparzer
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Schöner und schöner |
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Schmückt sich der Plan, |
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Schmeichelnde Winde |
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Wehen mich an; |
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Fort aus der Prosa |
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Lasten und Müh |
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Flieg’ ich zum Lande |
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Der Poesie; |
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Goldner die Sonne, |
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Blauer die Luft, |
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Grüner die Grüne, |
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Würz’ger der Duft. |
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Dort an dem Maishalm, |
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Schwellend von Saft, |
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Sträubt sich der Aloe |
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Störrische Kraft. |
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Ölbaum, Cypresse, |
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Blond du, du braun, |
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Nickt ihr wie zierliche, |
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Grüßende Fraun? |
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Was glänzt im Laube, |
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Funkelnd wie Gold? |
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Ha, Pomeranze, |
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Birgst du dich hold! |
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Apfel der Schönheit, |
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Paris Natur |
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Gab dich Neapolis |
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Reizender Flur. |
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Ehrlicher Weinstock, |
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Nützest nicht bloß? |
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Schlingst hier zum Kranze den |
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Grünenden Schoß. |
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Überall Schönheit, |
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Überall Glanz, |
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Was bei uns schreitet |
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Schwebt hier im Tanz. |
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Trotz’ger Poseidon |
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Wärest du dies, |
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Der drunten scherzt und |
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Murmelt so süß? |
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Und dies halb Wiese, halb |
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Äther zu schaun, |
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Es wär’ des Meeres |
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Furchtbares Graun? |
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Hier will ich wohnen! |
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Göttliche du, |
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Bringst du, Parthenope, |
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Wellen zur Ruh? |
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Nun so, versuch es, |
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Eden der Lust, |
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Ebne die Wogen |
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Auch dieser Brust! |
Details zum Gedicht „Zwischen Gaeta und Kapua“
Franz Grillparzer
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162
27. April 1819
Biedermeier,
Realismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Zwischen Gaeta und Kapua“ wurde von dem österreichischen Dramatiker und Lyriker Franz Grillparzer verfasst, welcher vom 15. Januar 1791 bis zum 21. Januar 1872 lebte. Dies platzieret ihn in die Epoche des Biedermeier, der Romantik und des Realismus.
Auf den ersten Blick fällt auf, dass sich die Verse leicht lesen lassen und Harmonie sowie Ausdrücke von Schönheit und Bewunderung im Kontext einer Landschaft und Natur hervorbringen.
Grillparzer beschreibt im Gedicht seine Eindrücke und Gefühle während einer Reise oder einem Aufenthalt zwischen Gaeta und Kapua, zwei Orten in Italien. Er spricht von der wachsenden Schönheit des Plans (vermutlich der Umgebung) und von schmeichelnden Winden, die ihm entgegenwehen. Er flieht aus der Prosa des Alltags, den „Lasten und Mühe“, in das Land der Poesie - vermutlich eine Metapher dafür, dass er sich in der Natur, fernab vom stressigen Alltag, befindet. Er beschreibt die Farben der Umwelt als intensiver und die Düfte als würziger. In verschiedenen Strophen spricht er einzelne Elemente der Natur direkt an, wie den Ölbaum, die Zypresse, die Pomeranze und den Weinstock, und beschreibt sie auf eine personifizierte und bewundernde Weise.
Die Form des Gedichts ist regular und jede Strophe besteht aus vier Versen, was eine gewisse Ordnung und Struktur vermittelt. Die Sprache des Gedichts ist einfach und bildhaft, wodurch die vorgestellten Szenen und Bilder sehr anschaulich und lebendig wirken. Es werden viele positive Begriffe und Attribute verwendet, was eine Atmosphäre der Freude und Entspannung schafft.
Der Inhalt und die Form des Gedichts, sowie die verwendete Sprache, lassen darauf schließen, dass das lyrische Ich die Natur idealisiert und sie als einen Ort der Flucht vor der Realität siehst. Es findet in der Natur sowohl Schönheit als auch Inspiration und Erholung. Zudem lässt die wiederholte Personifizierung der Naturanalogien darauf schließen, dass das lyrische Ich eine starke emotionale Verbindung bzw. eine Sehnsuchtsgefühl zur Natur hat.
Emotionale Motive wie diese sind typisch für die Romantikepoche, in welcher Grillparzer lebte. Seiner Zeit entsprechend drückt er seine Emotionen unverblümt und direkt aus und nutzt die Natur und ihre Elemente als Medium, um seine innersten Gefühle zu kommunizieren. Daher kann man sagen, dass das Gedicht auch ein typisches Beispiel für die romantische Sehnsucht und die romantische Naturverbundenheit ist.
Weitere Informationen
Franz Grillparzer ist der Autor des Gedichtes „Zwischen Gaeta und Kapua“. Grillparzer wurde im Jahr 1791 in Wien geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1819 zurück. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Biedermeier oder Realismus zuordnen. Bei dem Schriftsteller Grillparzer handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen. Das vorliegende Gedicht umfasst 162 Wörter. Es baut sich aus 13 Strophen auf und besteht aus 52 Versen. Weitere Werke des Dichters Franz Grillparzer sind „Vorzeichen“, „Werbung“ und „Erklärung“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Zwischen Gaeta und Kapua“ weitere 300 Gedichte vor.
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