Der Wunderbrunnen von Franz Grillparzer

Seit ich von dir gekostet,
Du labend heller Born,
Dünkt jedes Naß mir trübe,
Und jede Rose Dorn.
Zu dir geht meine Liebe,
Von dir aus all mein Zorn;
O, daß du immer flößest,
Du leicht versiegter Born!
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Der Wunderbrunnen“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
38
Entstehungsjahr
1817
Epoche
Biedermeier,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Wunderbrunnen“ wurde von Franz Grillparzer verfasst, einem österreichischen Dichter, der im 19. Jahrhundert lebte und arbeitete. Mit Blick auf seine Lebensdaten, die von 1791 bis 1872 reichen, lässt sich das Gedicht in die Epoche der Romantik einordnen. Diese literarische Periode ist gekennzeichnet durch ihre neugefundenen Wertschätzung für die Natur und ihre metaphorische Nutzung zur Darstellung innerer Gefühlszustände.

Vom ersten Eindruck her zeigt sich ein melancholisches Gedicht, das von Sehnsucht und unerfüllter Liebe erzählt. Der helle, labende Born, von dem das lyrische Ich spricht, scheint eine Person, vermutlich eine geliebte, zu repräsentieren. Seit das lyrische Ich von dieser Person „gekostet“ hat, erscheinen ihm alle anderen Dinge im Vergleich trüb und unattraktiv. Die starke Anziehung zu dieser Person führt zu Frustration und Zorn, da es scheint, dass der „Born“ – die geliebte Person – leicht „versiegt“, oder unerreichbar ist.

Das Gedicht besteht aus nur einer Strophe mit acht Versen, was eine einfache, aber kraftvolle Struktur bildet. Die Sprache ist metaphorisch und bildhaft, was typisch für die romantische Poesie und Grillparzers Stil ist. Der Brunnen, als Quelle des Lebens und der Frische, wird auf kreative Weise benutzt, um die Fülle der Emotionen und die Tiefe der Leidenschaft des lyrischen Ichs darzustellen. Während die erste Hälfte der Strophe sich stärker auf die negativen Folgen der Liebe konzentriert, ändert sich der Fokus in der zweiten Hälfte auf die Hoffnung und das Verlangen, dass das Objekt der Begierde ständig vorhanden und erreichbar sein sollte. Abschließend kann man sagen, dass Grillparzer mit „Der Wunderbrunnen“ auf berührende Weise das universelle Thema der unerfüllten, sehnsüchtigen Liebe behandelt.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Der Wunderbrunnen“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Franz Grillparzer. Der Autor Franz Grillparzer wurde 1791 in Wien geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1817 zurück. Erschienen ist der Text in Stuttgart. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Biedermeier oder Realismus zuordnen. Grillparzer ist ein typischer Vertreter der genannten Epochen. Das 38 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit nur einer Strophe. Weitere bekannte Gedichte des Autors Franz Grillparzer sind „Am Hügel“, „Am Morgen nach einem Sturm“ und „An einen Freund“. Zum Autor des Gedichtes „Der Wunderbrunnen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 300 Gedichte vor.

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