Sturmangriff von August Stramm

Aus allen Winkeln gellen Fürchte Wollen
Kreisch
Peitscht
Das Leben
Vor
Sich
Her
Den keuchen Tod
Die Himmel fetzen.
10 
Blinde schlächtert wildum das Entsetzen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.5 KB)

Details zum Gedicht „Sturmangriff“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
10
Anzahl Wörter
24
Entstehungsjahr
1915
Epoche
Moderne,
Expressionismus,
Avantgarde / Dadaismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Sturmangriff“ wurde von August Stramm verfasst, einem deutschen Dichter, der von 1874 bis 1915 lebte. Stramm gilt als Vertreter des literarischen Expressionismus und wird oft mit dem Ersten Weltkrieg in Verbindung gebracht, da er viele seiner lyrischen Werke in dieser Epoche verfasste.

Beim ersten Lesen des Gedichts entstehen Bilder von Chaos, Gewalt und Verzweiflung. Das lyrische Ich scheint inmitten einer tumultartigen Szenerie zu stehen und berichtet aus erster Hand von den Qualen und dem Horror, die sich ihm darbieten.

Inhaltlich ist das Gedicht eindeutig kriegsthematisch. Die einzelnen Verse erzeugen ein Bild von Krieg und Tod („Aus allen Winkeln gellen Fürchte Wollen“, „Den keuchen Tod“, „Blinde schlächtert wildum das Entsetzen“). Das lyrische Ich zeigt dabei eine bestimmte Geisteshaltung: Es nimmt den Krieg als gewalttätiges, chaotisches und sinnloses Geschehen wahr. Es fühlt sich von dem Gemetzel umgeben und es hallt eine Anklage gegen den Krieg und dessen Auswirkungen an.

Formal bricht das Gedicht mit den klassischen Normen der Dichtkunst. Regelmäßige Reimstrukturen oder ein konstantes Metrum sind nicht vorhanden. Stattdessen sind die Verse sehr kurz und prägnant. Die Sprache ist komprimiert und durchsetzt von harten, klangstarken Ausdrücken und Verben („gellen“, „kreisch“, „peitscht“, „fetzen“, „schlächtert“). Die abrupten, einzelnen Worte und kurzen Phrasen spiegeln die abrupte, zerstörerische Natur des beschriebenen Kriegsgeschehens wider.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Stramms „Sturmangriff“ ein beeindruckendes Bild vom Schrecken des Krieges zeichnet. Es repräsentiert die expressionistische Dichtung, die Emotionen und inneren Zustände in einer neuen und zum Teil schockierenden Weise darstellt, die deutlich von den harmonischen, geordneten Darstellungen der früheren Literatur abweicht.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Sturmangriff“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers August Stramm. Stramm wurde im Jahr 1874 in Münster (Westfalen) geboren. 1915 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Berlin. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus zugeordnet werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das Gedicht besteht aus 10 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 24 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors August Stramm sind „Krieg“, „Patrouille“ und „Schlachtfeld“. Zum Autor des Gedichtes „Sturmangriff“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors August Stramm

Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu August Stramm und seinem Gedicht „Sturmangriff“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.

Weitere Gedichte des Autors August Stramm (Infos zum Autor)