Schlachtfeld von August Stramm

Schollenmürbe schläfert ein das Eisen
Blute filzen Sickerflecke
Roste krumen
Fleische schleimen
Saugen brünstet um Zerfallen.
Mordesmorde
Blinzen
Kinderblicke.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Schlachtfeld“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
19
Entstehungsjahr
1915
Epoche
Moderne,
Expressionismus,
Avantgarde / Dadaismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Schlachtfeld“ wurde von August Stramm verfasst. Stramm war ein deutscher Dichter und Dramatiker, der vor allem durch seine expressionistische Lyrik bekannt wurde. Dieses Gedicht stammt aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, was eine dramatische und düstere Atmosphäre erwarten lässt. Stramm selbst fiel 1915, also in derselben Zeit, im Krieg.

Schon beim ersten Lesen wird klar, dass das Gedicht eine harte, brutale und schockierende Wirklichkeit darstellt. Es scheint, dass der Krieg und sein verheerendes Nachwirken das Hauptthema sind. Der Titel „Schlachtfeld“ verstärkt diesen ersten Eindruck.

Der Inhalt des Gedichts ist eindringlich: Der Boden ist mit Blut, Schmutz und Asche getränkt, es herrscht Zerstörung und Tod. Das lyrische Ich beschreibt eine Szenerie, die schockierend und abstoßend ist. Durch die Verwendung von bildhaften, ungewöhnlichen und brutalen Worten wie „Schollenmürbe“, „Fleische schleimen“ und „Mordesmorde“, wird der Schrecken des Krieges eindrucksvoll dargestellt. Durch die abschließenden Worte „Blinzen“ und „Kinderblicke“ könnte das lyrische Ich auf die Unschuld und das Leid der vom Krieg betroffenen Kinder hinweisen und so die Tragödie noch weiter intensivieren.

Formal ist das Gedicht sparsam und knapp gehalten. Es gibt keine festen Reime und der Rhythmus scheint willkürlich gewählt zu sein, was eine gewisse Unvorhersehbarkeit und Chaos suggeriert, passend zum Thema Krieg. Sprachlich fällt das Gedicht vor allem durch seine Wortneuschöpfungen und seine drastische Wortwahl auf.

Insgesamt zeigt das Gedicht „Schlachtfeld“ von August Stramm auf brutale, ungeschönte Weise die Realität des Krieges und seine verheerenden Folgen. Es ist eine auffällige und herausfordernde Darstellung, die den Leser nachhaltig erschüttern kann. Die Form und Sprache tragen zu diesem eindrücklichen Bild bei und geben dem Gedicht eine Zähigkeit und Intensität, die schwer zu ignorieren ist.

Weitere Informationen

August Stramm ist der Autor des Gedichtes „Schlachtfeld“. Im Jahr 1874 wurde Stramm in Münster (Westfalen) geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1915 entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus zuordnen. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das 19 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit nur einer Strophe. Die Gedichte „Gefallen“, „Krieg“ und „Patrouille“ sind weitere Werke des Autors August Stramm. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Schlachtfeld“ keine weiteren Gedichte vor.

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