An meinen Mann auf der Reise von Friederike Brun
1788
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Laut heulet der Sturmwind |
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Im luftigen Haupt |
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Der zitternden Espe – |
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Es brausen die Wogen |
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Ans zackigte Ufer, |
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Weit über das Ufer, |
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Weit über die Steine, |
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Mit zischendem Schaum! |
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Ich höre mit Zittern |
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Den rauschenden Sturm; |
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Ich höre mit Beben |
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Die heulenden Wogen! |
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Fern ist der Geliebte, |
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Im schaurigen Walde, |
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Am stürzenden Felsstrom, |
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Im hallenden Thal! |
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Es hellet kein Sternlein |
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Dir, Lieber! den Pfad; |
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Dir lächelt, dir winket |
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Kein Mondstral, o Trauter! |
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In dunkleren Tiefen |
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Weh’n hüpfende Flämmchen – |
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O! folge, Geliebter, |
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Den Täuschenden nicht! |
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O kehre bald wieder |
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Zum heimischen Heerde! |
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Nicht täuschende Flämmchen – |
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Die Flamme der Liebe |
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Im Busen des Weibes, |
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Das Lächeln der Freude |
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Im Auge des Knaben, |
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Die harren Dein hier. |
Details zum Gedicht „An meinen Mann auf der Reise“
Friederike Brun
4
32
114
1788
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „An meinen Mann auf der Reise“ wurde von der Autorin Friederike Brun verfasst, die von 1765 bis 1835 lebte. Es ist somit der literarischen Epoche der Romantik zuzuordnen, in der Gefühle und individuelle Empfindungen eine wichtige Rolle in der Literatur einnahmen.
Beim ersten Lesen fällt die emotionale Atmosphäre des Gedichts auf. Es werden intensive Naturbilder genutzt, um die Distanz und Sorge der lyrischen Ich-Person, die auf ihren Geliebten wartet, zu unterstreichen.
Im Gedicht geht es um die Gefühle der lyrischen Ich-Person, einer Frau, deren Ehemann auf Reisen ist. Sie schildert ihre Angst und Sorge um ihn. Es scheint ein Unwetter stattzufinden, das ihr Angst macht. Sie erwähnt „heulende Wogen“ und einen „rauschenden Sturm“, vermutlich, um ihre Besorgnis und das Gefühl der Gefahr zu betonen. Sie drückt eine tiefe Sehnsucht nach ihrem Mann aus und betont am Ende, dass sie und ihr Sohn zu Hause auf ihn warten.
Sprachlich zeichnet sich das Gedicht durch seine lebhafte und bildhafte Darstellung von Naturereignissen aus. Es werden viele Adjektive und Verben verwendet, die Bewegung und Energie ausdrücken, und gleichzeitig Besorgnis und Angst verstärken.
Die Struktur des Gedichts ist sehr symmetrisch. Es besteht aus vier Strophen mit jeweils acht Versen. Jeder Vers hat in der Regel vier bis fünf Silben, was dem Gedicht einen gewissen Rhythmus verleiht. Es sind keine Reime zu erkennen, was darauf hindeutet, dass der Fokus eher auf der Aussage und der emotionalen Wirkung des Gedichts liegt.
Alles in allem illustriert Bruns Gedicht die tiefe Sehnsucht und Sorge der lyrischen Ich-Person und ihr Warten auf den Geliebten. Sie verwendet eine kraftvolle und expressive Sprache, um ihre Gefühle und die Atmosphäre zu vermitteln. Ihre Ausdrucksweise ist typisch für die Romantik, in der das persönliche Empfinden gegenüber äußeren Ereignissen stark betont wurde.
Weitere Informationen
Das Gedicht „An meinen Mann auf der Reise“ stammt aus der Feder der Autorin bzw. Lyrikerin Friederike Brun. 1765 wurde Brun in Gräfentonna geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1788 entstanden. Zürich ist der Erscheinungsort des Textes. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten der Autorin lassen eine Zuordnung zu den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang oder Klassik zu. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das Gedicht besteht aus 32 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 114 Worte. Die Gedichte „Bey Henriettens Grabe“, „Bey Münters Grabe“ und „Chamounix beym Sonnenaufgange“ sind weitere Werke der Autorin Friederike Brun. Zur Autorin des Gedichtes „An meinen Mann auf der Reise“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 58 Gedichte vor.
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