An meine Freundinn Charlotte, Gräfin von Dernath, geborne Bernstorf von Friederike Brun
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Lieblich stralt der Abendthau, |
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Nach des Tages Schwüle; |
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Freundlich glänzt die Blumenau, |
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In des Morgens Kühle: |
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Höher noch, als Frühlingslust, |
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Hebst du, Freundschaft, meine Brust. |
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Selig, dir zu leben! |
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In der Jugend Wonnekranz |
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Stralte deine Blüte; |
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Keine Freude war es ganz, |
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Die von dir nicht glühte. |
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Lottchen! Lottchen! unser Herz |
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Theilte Wonne, theilte Schmerz. |
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Selig wer so liebet! |
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Jugend welkt, der Lenz entfleucht; |
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Freundschaft bleibet immer; |
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Nicht, wie Erdenglück, entweicht |
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Sie mit Freud’ und Schimmer. |
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Freudig ruf’ ich, wann einst Noth, |
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Schmerz und Seelenleid mir droht: |
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„Freundinn! Freundschaft tröstet!„ |
Details zum Gedicht „An meine Freundinn Charlotte, Gräfin von Dernath, geborne Bernstorf“
Friederike Brun
3
21
89
1795
Klassik
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „An meine Freundin Charlotte, Gräfin von Dernath, geborene Bernstorf“ wurde von Friederike Brun orchestriert, einer dänischen Dichterin, die von 1765 bis 1835 lebte. Ihre Lebenszeit fällt in die Epoche der Romantik, in der oft die Natur und das Gefühlsleben thematisiert wurden.
Den ersten Eindruck hinterlässt das Gedicht als sehr freundlich und warm, mit einer deutlichen Betonung auf der Thematik Freundschaft und tiefer emotionale Verbundenheit zwischen zwei Menschen.
Inhaltlich handelt das Gedicht über eine enge Freundschaft, die das lyrische Ich zu ihrer Freundin Charlotte empfindet. Im Laufe des Textes kontrastiert die Dichterin die Veränderungen der Natur - den Abendtau, die Morgenkühle, den Frühling und die Vergänglichkeit der Jugend - mit der Beständigkeit der Freundschaft, die „immer bleibt“. Diese hat eine höhere Bedeutung als alle Freuden des Frühlings oder der Jugend. Die Dichterin beendet jede Strophe mit einer positiven Hervorhebung der Freundschaft und damit der Freundin - „Selig, dir zu leben!“, „Selig wer so liebet!“ und „Freundin! Freundschaft tröstet!„
Formal besteht das Gedicht aus drei Strophen zu jeweils sieben Versen. Die Sprache des Gedichts ist archaisch, wie es typisch für das 18. Jahrhundert ist, mit alten Schreibweisen wie „stralt“ statt „strahlt“ oder „theilte“ statt „teilte“, was die klassische romatische Poesie widerspiegelt. Jede Strophe endet mit einem Ausruf, der die Freundschaft feiert und hervorhebt.
Zusammengefasst ist das Gedicht das Symbol eines Lobliedes auf die Freundschaft, wie es für die Romantik typisch ist, wird die unaufhörliche und unveränderliche Liebe zwischen den Freundinnen mit der vergänglichen Schönheit der Natur und der Jugend kontrastiert. Es spricht auch Themen wie Vergänglichkeit, Treue, und tröstende Kraft in Zeiten der Not an. Dadurch wird die Wichtigkeit zwischenmenschlicher Beziehungen betont, die eine höhere, tiefere Bedeutung haben als temporäre Freude und Schönheit.
Weitere Informationen
Friederike Brun ist die Autorin des Gedichtes „An meine Freundinn Charlotte, Gräfin von Dernath, geborne Bernstorf“. Geboren wurde Brun im Jahr 1765 in Gräfentonna. Im Jahr 1795 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Zürich. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten der Autorin kann der Text der Epoche Klassik zugeordnet werden. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das Gedicht besteht aus 21 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 89 Worte. Weitere Werke der Dichterin Friederike Brun sind „Abendphantasie“, „An Augusta“ und „An Schulz und Voß“. Auf abi-pur.de liegen zur Autorin des Gedichtes „An meine Freundinn Charlotte, Gräfin von Dernath, geborne Bernstorf“ weitere 58 Gedichte vor.
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Zum Autor Friederike Brun sind auf abi-pur.de 58 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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