Zeitgeist von Ferdinand Freiligrath

Die Uhr der Zeit läßt nicht zurück sich stellen,
Denn vorwärts drängt der Zeiger ohne Rast;
Und all das Bollwerk will und muß zerschellen,
Das hemmend in des Rades Speichen faßt.
 
Die Zeit, wo man mit Ammenmärchen schreckte,
Die Zeit, wo man in starre Fesseln schlug
Den Geist, der tief im Schlamm des Irrwahns steckte,
- Die ist vorbei - vorbei der Pfaffentrug.
 
Doch immer noch will man den Zeiger rücken,
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Damit's am Morgen schlage Mitternacht;
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Noch immer will den Geist man niederdrücken,
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Der lichtwärts strebt, nach langer, banger Nacht.
 
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Noch säen tausend finstere Gestalten
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Den Drachensamen: Geistesnacht und Krieg;
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Drum laßt der Freiheit Banner hoch uns halten,
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Laßt fest uns stehen, und unser ist der Sieg.
 
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Die Uhr der Zeit läßt nicht zurück sich stellen,
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Denn vorwärts drängt der Zeiger ohne Rast,
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Und "vorwärts" ruft's aus Millionen Kehlen,
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Auch euch reißt's mit, die ihr den Fortschritt haßt!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (25.5 KB)

Details zum Gedicht „Zeitgeist“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
148
Entstehungsjahr
1810 - 1876
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichtes „Zeitgeist“ ist Ferdinand Freiligrath. Im Jahr 1810 wurde Freiligrath in Detmold geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1826 bis 1876 entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bei Freiligrath handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 148 Wörter. Es baut sich aus 5 Strophen auf und besteht aus 20 Versen. Weitere Werke des Dichters Ferdinand Freiligrath sind „Am Birkenbaum.“, „Die Todten an die Lebenden“ und „Eispalast“. Zum Autor des Gedichtes „Zeitgeist“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 65 Gedichte vor.

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