Frage und Antwort von Franz Grillparzer
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Lebt der Mensch zu seinem Glücke? |
2 |
Lebt der Mensch zu seiner Qual? |
3 |
Fragen weinend meine Blicke |
4 |
Euch, ihr Sterne ohne Zahl. |
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5 |
Lockend winket dort die Freude, |
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Gräßlich drohet hier der Schmerz! |
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Wonne wandelt sich zum Leide, |
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Sterbend bricht das arme Herz. |
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9 |
Schöne Phantasieen schwinden |
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Wie die leichten Nebel hin, |
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Und die ernsten Sorgen binden |
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An den Staub den freien Sinn. |
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Alles Wissen, alles Streben |
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Raubt uns nur der Einfalt Glück, |
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Keine Weisheit kann uns geben |
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Süßer Kindheit Traum zurück. |
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Weinend fragen meine Blicke |
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Euch, ihr Sterne ohne Zahl: |
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Lebt der Mensch zu seinem Glücke? |
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Lebt der Mensch zu seiner Qual? |
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21 |
Lichte Wolken seh ich glänzen, |
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Dunkel weicht dem Rosenschein |
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Sterne bilden sich zu Kränzen, |
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Geisterhauch durchrauscht den Hain, |
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Und mit süßen Flötentönen |
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Flüsterts aus der Lüfte Blau: |
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Weihe dich dem Guten, Schönen, |
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Blühts auch hier im Tränentau; |
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Kämpfe kühn mit dem Geschicke! |
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Nein, du lebest nicht zur Qual! |
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Himmelan, zum ewgen Glücke |
32 |
Führt dein Weg durchs Sorgental. |
Details zum Gedicht „Frage und Antwort“
Franz Grillparzer
8
32
157
1791 - 1872
Biedermeier,
Realismus
Gedicht-Analyse
Franz Grillparzer ist der Autor des Gedichtes „Frage und Antwort“. Geboren wurde Grillparzer im Jahr 1791 in Wien. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1807 und 1872. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Biedermeier oder Realismus zuordnen. Grillparzer ist ein typischer Vertreter der genannten Epochen. Das vorliegende Gedicht umfasst 157 Wörter. Es baut sich aus 8 Strophen auf und besteht aus 32 Versen. Der Dichter Franz Grillparzer ist auch der Autor für Gedichte wie „Entsagung“, „Vorzeichen“ und „Werbung“. Zum Autor des Gedichtes „Frage und Antwort“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 300 Gedichte vor.
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