Wer ist frei? von Georg Herwegh
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Der ist allein ein freier Mann, |
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Und seiner sei gedacht, |
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Der sie sich selbst verdienen kann, |
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Die Freiheit in der Schlacht, |
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Der mit der eignen Klinge |
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Sie holt herbei, |
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Der Mann ist's, den ich singe, |
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Der Mann ist frei! |
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O wehe, wer dem Franken traut! |
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Und ihn zu froh begrüßt; |
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Er bringt uns immer unsre Braut, |
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Wenn er sie satt geküßt. |
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Noch gibt's in unsern Reihen |
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Pulver und Blei |
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Drum laßt uns selber freien, |
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So sind wir frei! |
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Die Freiheit wohnt am Don und Belt, |
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Sie trinkt aus unsrem Rhein, |
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Die Freiheit schläft im Wüstenzelt |
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Und glänzt im Sternenschein; |
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Doch muß man um sie werben, |
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Wo's immer sei, |
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Doch muß man für sie sterben, |
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Dann wird man frei! |
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Noch hat der Deutsche eine Hand |
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Und eine starke Wehr, |
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Gibt keinen Schritt vom Vaterland |
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Selbst für die Freiheit her; |
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Und die mit uns erheben |
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Solch Feldgeschrei, |
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Die sollen alle leben, |
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Denn sie sind frei! |
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Viel tausend Funken, eine Glut, |
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Viel Herzen und ein Schlag, |
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So harren wir gar wohlgemut |
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Bis an den Jüngsten Tag; |
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Die Einheit muß verschlingen |
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Die böse Zwei, |
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Dann soll es donnernd klingen: |
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Deutschland ist frei! |
Details zum Gedicht „Wer ist frei?“
Georg Herwegh
5
40
188
1841
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das vorliegende Gedicht „Wer ist frei?“ wurde von Georg Herwegh verfasst, einem deutschen Dichter der Vormärz-Zeit des 19. Jahrhunderts. Seine Werke sind bekannt für die ausdrucksstarke politische und soziale Kritik, wobei die Themen oft mit der nationalen Identität Deutschlands und dem Freiheitsdrang des Volkes verbunden sind.
Beim ersten Lesen fällt sofort die kämpferische, fast kriegstreibende Stimmung des Gedichts auf. Es ist klar, dass es sich dabei um ein politisch motiviertes Gedicht handelt und die Botschaft des Dichters scheint klar zu sein: Nur derjenige ist frei, der bereit ist, für seine Freiheit zu kämpfen.
Das lyrische Ich im Gedicht preist den freien Mann, den Mann, der bereit ist, für seine Freiheit zu kämpfen und sie sich zu verdienen. Darüber hinaus warnt das lyrische Ich vor dem Franken, wahrscheinlich ein Symbol für Unterdrückung oder Feindschaft, was mit dem Feuereifer des lyrischen Ichs, die Freiheit zu erlangen, kontrastiert wird. Herwegh weckt ein Gefühl des Nationalstolzes und erklärt, dass wahre Freiheit nur erreicht werden kann, wenn alle vereint für sie kämpfen.
Das Gedicht ist in fünf Strophen unterteilt, jede Strophe besteht aus acht Versen. Es folgt kein festes Reimschema, jedoch sind gewisse Reime innerhalb der Strophen erkennbar, was dem Gedicht einen rhythmischen Fluss verleiht. Die Sprache des Gedichts ist unkompliziert und direkt, was die Botschaft von Herwegh für ein breites Publikum zugänglich macht.
Insgesamt scheint das Gedicht Wer ist frei? von Georg Herwegh die damalige Zeit des Nationalismus und die sozialen Kämpfe des 19. Jahrhunderts widerzuspiegeln. Seine Botschaft ist klar und direkt, und es erfordert nicht viel Interpretation, um seinen Aufruf zur Freiheit zu verstehen. Es ist ein Aufruf an die deutsche Nation, für ihre Freiheit zu kämpfen und eine Einheit zu bilden. Es ist eine Kampfansage an jegliche Form von Unterdrückung und ein Lobgesang auf jene, die ihre Freiheit erkämpfen.
Weitere Informationen
Georg Herwegh ist der Autor des Gedichtes „Wer ist frei?“. Geboren wurde Herwegh im Jahr 1817 in Stuttgart. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1841 zurück. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz zu. Der Schriftsteller Herwegh ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 188 Wörter. Es baut sich aus 5 Strophen auf und besteht aus 40 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Georg Herwegh sind „Der arme Jakob und die kranke Lise.“, „Der schlimmste Feind“ und „Die Arbeiter an ihre Brüder“. Zum Autor des Gedichtes „Wer ist frei?“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 200 Gedichte vor.
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- Der schlimmste Feind
- Die Arbeiter an ihre Brüder
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Zum Autor Georg Herwegh sind auf abi-pur.de 200 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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