Der beste Berg von Georg Herwegh
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Es ist ein Berg auf Erden, |
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Der Gutenberg genannt, |
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Der soll besungen werden |
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Wohl auf und ab im Land. |
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Er heget keine Feste, |
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Er pfleget keinen Wein, |
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Und wird doch stets der beste |
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Von allen Bergen sein. |
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Es ist ein Berg auf Erden, |
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Der steht zu Mainz am Rhein, |
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Mit trutzigen Gebärden |
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Schaut er ins Land hinein. |
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Da schaut er, was wir treiben, |
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Vom Rheine bis ans Meer, |
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Da liest er, was wir schreiben |
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Im weiten Land umher. |
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Zu lang war dem Kyffhäuser |
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Des Rotbarts Todesnacht, |
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Da ist für seinen Kaiser |
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Der gute Berg erwacht. |
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Zuschanden heißt er werden |
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Der Raben schwarzes Werk, |
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Der beste Berg auf Erden, |
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Das ist der Gutenberg. |
Details zum Gedicht „Der beste Berg“
Georg Herwegh
6
24
112
1841
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Der beste Berg“ wurde von Georg Herwegh geschrieben, einem deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts, der von 1817 bis 1875 lebte. Herwegh war bekannt für seine politischen und sozialkritischen Werke und spielte eine aktive Rolle in der Revolution von 1848.
Auf den ersten Blick lassen die alltäglichen Worte und der einfache Rhythmus das Gedicht recht unkompliziert erscheinen. Der Titel „Der beste Berg“ könnte zunächst den Eindruck erwecken, dass das Gedicht die natürliche Schönheit und Großartigkeit eines bestimmten Berges feiert. Wenn man jedoch auf den Inhalt schaut, wird es schnell klar, dass dieses Gedicht mehr als nur eine natürliche Landschaftsbetrachtung ist.
Im Gedicht wird der 'beste Berg' als der 'Gutenberg' bezeichnet. Dieser Name ist offensichtlich eine Anspielung auf Johannes Gutenberg, den Erfinder des modernen Buchdrucks, der in Mainz am Rhein lebte, wie es auch im Gedicht genannt wird. Durch den Buchdruck, wird hier metaphorisch gesagt, kann der Berg (tolerant für Gutenberg selbst und seine Erfindung stehen), sich einen Überblick über das Land verschaffen, erkennen, was die Menschen tun und schreiben.
Die 'trutzigen Gebärden' könnten also für die revolutionäre Wirkung der Erfindung des Buchdrucks stehen, die es der Allgemeinheit ermöglichte, Zugang zu Wissen und Information zu haben, was zuvor den Eliten vorbehalten war. Der 'Gutenberg' wird als der 'beste Berg' bezeichnet, nicht weil er Wein hält oder eine Festung beherbergt, sondern durch seine metaphorische Bedeutung und seinen Einfluss auf die Gesellschaft.
Die Form des Gedichtes ist recht einfach. Es besteht aus sechs vierzeiligen Strophen, jede Strophe folgt dem üblichen Reimschema ABAB. Der unkomplizierte Rhythmus und die alltägliche Sprache tragen dazu bei, die Bedeutung und Botschaft des Gedichts leichter verständlich zu machen. Die Wiederholungen und Variationen des 'besten Berges' durch das gesamte Gedicht hindurch sind dazu da, die Bedeutung und Wichtigkeit des Buchdrucks und seiner Auswirkungen zu unterstreichen.
Insgesamt feiert Georg Herwegh in „Der beste Berg“ die Errungenschaften von Johannes Gutenberg und die Macht der Drucktechnik. Das Gedicht ist ein Loblied auf die Weitergabe von Wissen und Unabhängigkeit, die durch den Buchdruck ermöglicht wurde.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Der beste Berg“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Georg Herwegh. Geboren wurde Herwegh im Jahr 1817 in Stuttgart. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1841. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Herwegh handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 112 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 24 Versen mit insgesamt 6 Strophen. Die Gedichte „Bundeslied für den Allgemeinen deutschen Arbeiterverein.“, „Das Lied vom Hasse.“ und „Den Siegestrunknen.“ sind weitere Werke des Autors Georg Herwegh. Zum Autor des Gedichtes „Der beste Berg“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 200 Gedichte vor.
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- Das Lied vom Hasse.
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- Die Schweiz
Zum Autor Georg Herwegh sind auf abi-pur.de 200 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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