Ja, ich bekenns, die Stimme Gottes ist von Georg Herwegh
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Ja, ich bekenn's, die Stimme Gottes ist |
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Des Volkes Stimme! und wer ihr vertraut, |
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Der hat sein Haus auf Felsen sich gebaut, |
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Indes der Zorn des Herrn die Frevler frißt. |
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Dem Sänger Heil, der ihrer nie vergißt, |
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Dem nur des Volkes Schmerz vom Auge taut, |
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Der nicht im eignen Jammer sich beschaut |
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Und selbstgefällig seine Sünden mißt! |
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Doch sollt' er drum nur Waffenträger sein, |
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Der dienend hinter seinem Heere steht |
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Und, wenn es not tut, reicht ein Schwert hinein? |
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Der nicht voran, ein Feuerzeichen, geht, |
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Und Seher ist wie sonst? Ich rufe: Nein! |
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Und dreimal: Nein! und stimme für Prophet! |
Details zum Gedicht „Ja, ich bekenns, die Stimme Gottes ist“
Georg Herwegh
4
14
100
1817 - 1875
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Ja, ich bekenn's, die Stimme Gottes ist“ wurde vom deutschen Dichter Georg Herwegh geschrieben, der von 1817 bis 1875 lebte. Die Lebensdaten des Autors lassen darauf schließen, dass er in der Epoche des Vormärz und der Märzrevolution des Jahres 1848 tätig war, einer Zeit, in der sich viele Künstler und Schriftsteller politisch engagierten und nach einem demokratischen, freien und sozial gerechten Deutschland strebten.
Das Gedicht lässt sofort politische und sozialkritische Töne erkennen. Herwegh bekundet, dass die Stimme des Volkes gleichzusetzen ist mit der Stimme Gottes und zollt jenen Sängern Respekt, die diese nie vergessen und sich ganz dem Volksschmerz widmen. Im dritten und vierten Teil des Gedichts fordert er jedoch mehr von diesen Sängern bzw. Dichtern. Sie sollen nicht nur „Waffenträger“ sein, die dem Volk dienen, sondern als „Feuerzeichen“ vorangehen und als Seher und Prophet die soziale und politische Situation aufzeigen und beeinflussen.
Inhaltlich zeigt das Gedicht also, dass das lyrische Ich ein hohes Maß an politischer Verantwortung von den Dichtern einfordert und sich selbst dieser Verantwortung bewusst ist. Herwegh spricht sich nicht nur für das Volk aus, sondern sieht sich und seine Zunft auch verpflichtet, aktiv am gesellschaftlichen Wandel mitzuwirken.
Form und Sprache des Gedichts unterstreichen seine Botschaft. Mit seiner strengen Form und den religiösen Anspielungen hebt Herwegh die Bedeutung seiner Aussage hervor, während seine einfache, direkte Sprache die Erreichbarkeit des Volkes sichert. Insgesamt vermittelt das Gedicht also ein starkes Bild von dem politischen Engagement und der sozialen Verantwortung, das Herwegh den Dichtern seiner Zeit zuschreibt.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Ja, ich bekenns, die Stimme Gottes ist“ des Autors Georg Herwegh. 1817 wurde Herwegh in Stuttgart geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1833 bis 1875 entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Bei dem Schriftsteller Herwegh handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 100 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 14 Versen. Die Gedichte „Die Schweiz“, „Epilog zum Kriege“ und „Groß“ sind weitere Werke des Autors Georg Herwegh. Zum Autor des Gedichtes „Ja, ich bekenns, die Stimme Gottes ist“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 200 Gedichte vor.
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