Wer etwas auf dem Herzen hat, der eile von Georg Herwegh

Wer etwas auf dem Herzen hat, der eile
Es noch beizeiten vor sein Volk zu bringen;
Schon rührt der Hader seine schwarzen Schwingen,
Schon liegt das Haupt des Friedens unterm Beile.
 
Der Henker harrt, daß er's vom Rumpfe teile,
Bald wird der Blutstrahl in die Lüfte dringen,
Verharschte Wunden werden wieder springen,
Und fehlen wird der Arzt dann, der sie heile.
 
Schon hör' ich ferne die Kanonen brummen,
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Die Säbel klirren und die Trommel schallen,
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Kein Vogel will im Wald sein Lied mehr summen.
 
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Noch eine Nacht - die Würfel müssen fallen;
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Dann gibt's ein trübes, trauriges Verstummen,
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Des Hahnen Ruf verscheucht die Nachtigallen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.4 KB)

Details zum Gedicht „Wer etwas auf dem Herzen hat, der eile“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
104
Entstehungsjahr
1817 - 1875
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Wer etwas auf dem Herzen hat, der eile“ stammt von dem Dichter Georg Herwegh aus dem 19. Jahrhundert, genauer gesagt aus der Epoche des Vormärz und der Revolution von 1848. Herwegh war bekannt für sein politisches Engagement und seine revolutionären Ideen, die sich auch in seinen literarischen Werken widerspiegeln.

Beim ersten Eindruck fällt auf, dass das Gedicht eine düstere und bedrohliche Stimmung erkennen lässt, mit Bildern von Gewalt, Krieg und Unruhe.

Das lyrische Ich appelliert an Individuen, die etwas Wichtiges, das ihnen am Herzen liegt, zu sagen bzw. ans Licht zu bringen. Es wird betont, dass es wichtig ist, diese Anliegen rechtzeitig zu äußern, bevor Unruhen ausbrechen und friedliche Zustände zu Ende gehen. Die bildhafte Sprache des Gedichts beschreibt düstere und bedrohliche Situationen, die auf bevorstehende Konflikte hinweisen, wie z. B. der „Henker“, „Hader“, die „Kanonen“ und die „Säbel“. Das Gedicht endet mit der düsteren Vorstellung, dass Schrecken und Gewalt die Harmonie und Schönheit vertrieben haben.

In Bezug auf die Form besteht das Gedicht aus vier Strophen, von denen die ersten beiden jeweils vier Verse und die letzten beiden jeweils drei Verse haben. Die Sprache ist eindringlich und dramatisch, gekennzeichnet durch eine bildreiche Symbolik und eine düstere Metaphorik. Die drastischen Bilder und die ernste Tonalität erzeugen eine bedrückende, beunruhigende Atmosphäre.

Im Kontext von Herweghs politischem Engagement könnte das Gedicht als Aufruf zur politischen Aktion und zum Ausdruck persönlicher Überzeugungen und Anliegen gesehen werden, bevor es zu spät ist und gewaltsame Konflikte ausbrechen. Das lyrische Ich warnt vor den Konsequenzen des Schweigens und der Untätigkeit in einer Zeit der Ausschreitungen und Unruhen. Der Verweis auf den drohenden Krieg könnte als Metapher für politische und soziale Konflikte interpretiert werden. Das Gedicht erscheint daher als eindrucksvoller Aufruf zur gesellschaftlichen Verantwortung und Mitgestaltung.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Wer etwas auf dem Herzen hat, der eile“ des Autors Georg Herwegh. Herwegh wurde im Jahr 1817 in Stuttgart geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1833 und 1875. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Der Schriftsteller Herwegh ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 104 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 14 Versen. Weitere Werke des Dichters Georg Herwegh sind „Die Arbeiter an ihre Brüder“, „Die Partei“ und „Die Schweiz“. Zum Autor des Gedichtes „Wer etwas auf dem Herzen hat, der eile“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 200 Gedichte vor.

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