Shelley von Georg Herwegh

Um seinen Gott sich doppelt schmerzlich mühend,
War er ihm, selbsterrungen, doppelt teuer,
Dem Ewigen war keine Seele treuer,
Kein Glaube je so ungeschwächt und blühend.
 
Mit allen Pulsen für die Menschheit glühend,
Saß immer mit der Hoffnung er am Steuer;
Wenn er auch zürnte, seines Zornes Feuer
Nur gegen Sklaven und Tyrannen sprühend.
 
Ein Elfengeist in einem Menschenleibe,
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Von der Natur Altar ein reiner Funken,
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Und drum für Englands Pöbelsinn die Scheibe;
 
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Ein Herz, vom süßen Duft des Himmels trunken,
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Verflucht vom Vater und geliebt vom Weibe,
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Zuletzt ein Stern im wilden Meer versunken.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Shelley“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
95
Entstehungsjahr
1817 - 1875
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Shelley“ stammt von dem deutschen Dichter Georg Herwegh und kann zeitlich der Epoche des Vormärz zugeordnet werden, welche von 1815 bis 1848 andauerte.

Beim ersten Eindruck fällt auf, dass das Gedicht von Bewunderung für eine Person getrieben ist, der tiefen Glauben, Leidenschaft und Ideale besitzt.

Inhaltlich befasst sich das Gedicht mit der Person Percy Bysshe Shelley, einem englischen Dichter der Romantik. Shelley wird hier als tief religiöse, leidenschaftliche Person beschrieben, die für ihre Überzeugungen leidet und sich gegen Sklaven und Tyrannen erhebt. Er wird als „Elfengeist“ in einem menschlichen Körper dargestellt, der wunderbar und rein, aber auch verletzlich ist. Shelley wird außerdem als von der Gesellschaft verflucht, aber von Frauen geliebt dargestellt und am Ende des Gedichts stirbt er tragisch.

In puncto Form und Sprache fällt auf, dass das Gedicht in vier Strophen mit unterschiedlicher Versanzahl (vier, vier, drei, drei Verse) unterteilt ist. Es gibt kein Reimschema und die Metrik variiert, obwohl der Jambe dominierend ist. Dies gibt dem Gedicht eine gewisse Freiheit und Unvorhersehbarkeit, die zum rebellischen Geist Shelleys passt. Die Sprache ist gehoben und bildreich, aber dennoch klar und verständlich.

Insgesamt verfolgt das lyrische Ich im Gedicht das Ziel, seine Bewunderung für Percy Bysshe Shelley auszudrücken und in ihm einen idealen, rebellischen und leidenschaftlichen Geist zu würdigen. Dies spiegelt möglicherweise Herweghs eigene politische Überzeugungen und Idealvorstellungen wider, da er selbst ein politisch engagierter Schriftsteller war.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Shelley“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Georg Herwegh. Im Jahr 1817 wurde Herwegh in Stuttgart geboren. Im Zeitraum zwischen 1833 und 1875 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Herwegh ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 95 Worte. Georg Herwegh ist auch der Autor für Gedichte wie „Der arme Jakob und die kranke Lise.“, „Der schlimmste Feind“ und „Die Arbeiter an ihre Brüder“. Zum Autor des Gedichtes „Shelley“ haben wir auf abi-pur.de weitere 200 Gedichte veröffentlicht.

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