Sei mir gesegnet, frommes Volk der Alten von Georg Herwegh
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Sei mir gesegnet, frommes Volk der Alten, |
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Dem unglückselig sein hieß: selig sein, |
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Das jedes Haus, in das der Blitz schlug ein, |
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Für ein dem Zeus geweihetes gehalten! |
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Du fühltest wohl, des Himmels heimlich Walten |
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Enthüll' sich den Geschlagenen allein, |
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Und da leucht' erst der Wahrheit voller Schein, |
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Wo sich das Herz, der Wolke gleich, gespalten. |
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O sprecht, war's nicht zumeist des Unglücks Stunde, |
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Die euch hinan zum Ewigen gehoben, |
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Der Himmelsoffenbarung klang vom Munde? |
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Der Frieden nicht, der Sturm trägt uns nach oben, |
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Die höchsten Freuden sind auf dunklem Grunde, |
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Gleichwie des Äthers Sterne, eingewoben. |
Details zum Gedicht „Sei mir gesegnet, frommes Volk der Alten“
Georg Herwegh
4
14
96
1817 - 1875
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das vorliegende Gedicht „Sei mir gesegnet, formes Volk der Alten“ wurde von Georg Herwegh verfasst, einem deutschen Dichter, der im 19. Jahrhundert lebte. Herwegh war ein prominentes Mitglied der Vormärz-Bewegung, einer Gruppe literarischer und politischer Aktivisten, die sich gegen die politische Unterdrückung in den deutschen Staaten der Zeit stellten. Zeitlich kann das Gedicht daher in das späte 19. Jahrhundert, die Zeit vor der Gründerzeit, eingeordnet werden.
Dem ersten Eindruck nach beschäftigt sich das Gedicht mit philosophischen und religiösen Fragen, insbesondere mit den Themen Leiden, Schicksal und göttliche Fügung.
Inhaltlich stößt das lyrische Ich eine Diskussion mit dem „frommen Volk der Alten“ an und stellt fest, dass dieses Volk - vermutlich als Metapher für eine ältere, spirituell geprägte Generation oder Kultur - Unglück als Segen ansieht. Es versteht die Schläge des Schicksals, symbolisiert durch den ein Haus treffenden Blitz, in einem positiven Licht, als Zeichen von Zeus, dem Hauptgott der alten Griechen. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Leid, mit den „Schlägen“ des Lebens, führt zur Enthüllung göttlicher Wahrheiten und zur spirituellen Erhebung. Der Frieden und Glück allein bringen keine Erkenntnis, nur der „Sturm“, die Konfrontation mit dem Leid, ermöglicht wahre spirituelle und emotionale Höhenflüge.
Das Gedicht verwendet eine eher traditionelle Sprache und eine elegante, komplizierte Metrik und Reimstruktur, die seine tiefgründige und ernste Thematik widerspiegelt. Der Klang des Gedichts wirkt formell und feierlich und erinnert an biblische oder heilige Texte. Das Gedicht besteht aus vier Strophen mit insgesamt 14 Versen. Die Strophen variieren in der Verszahl, meistens bestehen sie jedoch aus vier Versen, was eine gewisse Symmetrie schafft.
Insgesamt stellt das Gedicht also eine tiefgründige Untersuchung des Themas Schicksal, Leiden und spirituelle Transformation dar. Es unterstreicht die Bedeutung des Leids für die spirituelle Entwicklung und ist somit ein Ausdruck der philosophischen und religiösen Einstellungen des Autors und seiner Zeit.
Weitere Informationen
Georg Herwegh ist der Autor des Gedichtes „Sei mir gesegnet, frommes Volk der Alten“. Herwegh wurde im Jahr 1817 in Stuttgart geboren. Im Zeitraum zwischen 1833 und 1875 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz zu. Bei dem Schriftsteller Herwegh handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 96 Worte. Der Dichter Georg Herwegh ist auch der Autor für Gedichte wie „Am Grabe Ferdinand Lassalle’s.“, „Bundeslied für den Allgemeinen deutschen Arbeiterverein.“ und „Das Lied vom Hasse.“. Zum Autor des Gedichtes „Sei mir gesegnet, frommes Volk der Alten“ haben wir auf abi-pur.de weitere 200 Gedichte veröffentlicht.
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