Trüg ich ein Schwert als Krieger um die Lenden von Georg Herwegh
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Trüg' ich ein Schwert als Krieger um die Lenden, |
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Ging' ich als Landmann hinter einem Pfluge, |
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Dann säß' ich abends froh bei meinem Kruge, |
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Um mit dem Tag mein Tagewerk zu enden. |
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So aber, wenn sie sich zur Ruhe wenden, |
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Schweift mein Geist noch auf irrem Wanderzuge, |
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Und meine Seele kreist in stetem Fluge, |
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Ihr will kein Abend seinen Frieden spenden. |
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Dem Himmlischen erbaun wir keine Schranken, |
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Es folgt uns nach ins laute Weltgetriebe |
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Und wird im Schlummer auch nicht von uns wanken. |
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Kein Ort - daß ich vor ihnen sicher bliebe! |
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Gleich Blitzen zucken um mich Gedanken |
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Und treffen mich selbst in dem Arm der Liebe. |
Details zum Gedicht „Trüg ich ein Schwert als Krieger um die Lenden“
Georg Herwegh
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107
1817 - 1875
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Trüg' ich ein Schwert als Krieger um die Lenden“ wurde von Georg Herwegh verfasst, einem deutschen Dichter und Publizisten, der während der Zeit des Vormärz, von 1815 bis 1848, tätig war. Seine Gedichte sind oft politisch motiviert und tragen zur liberalen und demokratischen Bewegung seiner Zeit bei.
Beim ersten Lesen fällt auf, dass das lyrische Ich ein Gefühl der Unruhe und Unzufriedenheit zum Ausdruck bringt. Es sehnt sich nach Ruhe und Frieden, die es jedoch nicht finden kann.
Inhaltlich erzählt das Gedicht von der inneren Unruhe und der Unzufriedenheit, die das lyrische Ich empfindet. Es vergleicht sich mit einem Krieger oder Landmann, die nach getaner Arbeit Ruhe und Zufriedenheit finden. Das lyrische Ich jedoch, obwohl es sich zur Ruhe legt, kann keinen Frieden finden. Seine Gedanken kreisen unablässig und sogar im Schlaf findet es keine Ruhe. Es scheint, als ob das lyrische Ich von seinen Gedanken und Ideen überwältigt wird, selbst in Momenten der Liebe.
Die Form des Gedichts ist klar strukturiert in vier Strophen, jedoch variiert die Anzahl der Verse innerhalb der Strophen. Die ersten beiden Strophen haben je vier Verse, die letzten beiden nur je drei. Dies könnte eine metaphorische Darstellung der zunehmenden Unruhe und Desorientierung des lyrischen Ichs sein.
In Bezug auf die Sprache verwendet Herwegh eine intensive und bildhafte Ausdrucksweise. Er spielt mit Gegensätzen wie Krieger und Landmann, Tagewerk und Abendstille, Realität und Geisteswelt. Dies verstärkt den Eindruck der inneren Zerrissenheit und Unruhe, die das lyrische Ich empfindet. Besonders eindrucksvoll ist der Vergleich der Gedanken mit Blitzen, die das lyrische Ich selbst in der Sicherheit der Liebe treffen. Damit unterstreicht Herwegh die Gewalt und Unausweichlichkeit der Gedanken des lyrischen Ichs.
Insgesamt kann man sagen, dass das Gedicht die innere Unruhe und Sehnsucht des lyrischen Ichs nach Frieden und Ruhe auf eindringliche Weise zum Ausdruck bringt. Dabei spielt Herwegh geschickt mit Gegensätzen und Metaphern, um die innere Zerrissenheit und das Ringen des lyrischen Ichs zu verdeutlichen.Bitte beachten Sie, dass es sich bei dieser Analyse um eine mögliche Deutung des Gedichts handelt und es durchaus andere Interpretationen geben kann.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Trüg ich ein Schwert als Krieger um die Lenden“ ist Georg Herwegh. 1817 wurde Herwegh in Stuttgart geboren. Zwischen den Jahren 1833 und 1875 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bei Herwegh handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 14 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 107 Worte. Der Dichter Georg Herwegh ist auch der Autor für Gedichte wie „Achtzehnter März.“, „Am Grabe Ferdinand Lassalle’s.“ und „Bundeslied für den Allgemeinen deutschen Arbeiterverein.“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Trüg ich ein Schwert als Krieger um die Lenden“ weitere 200 Gedichte vor.
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Zum Autor Georg Herwegh sind auf abi-pur.de 200 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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