Husarenlied von Georg Herwegh
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Es flammt mein Herz, es schwillt mein Mut, |
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Ich schwinge meinen Stahl, |
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Und hätt' ich einen Federhut, |
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So wär' ich General! |
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Wie klingen die Trompeten hell |
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Des Morgens um die Vier! |
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Der Tambour schlägt sein Eselsfell, |
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Die Esel schlagen wir. |
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Zur Seite blitzt uns das Gewehr, |
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Der Tod aus unsrer Hand; |
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Wir reiten hin, wir reiten her, |
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Wir reiten ums Vaterland. |
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Und ob sich auch manch schönes Kind |
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Die Äuglein schier zerweint, |
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Husaren sausen wie der Wind |
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Vorüber in den Feind. |
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Das ist ein Leben auf der Wacht, |
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So lustig und so frei! |
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Das geht so leicht in heißer Schlacht |
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Vorüber und vorbei! |
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Der Himmel wird uns aufgetan |
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Wie ein Juwelenschrein; |
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Husarensäbel klopfen dran |
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Und drinnen ruft's: Herein! |
Details zum Gedicht „Husarenlied“
Georg Herwegh
6
24
118
1817 - 1875
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Husarenlied“ wurde von Georg Herwegh (* 31. Mai 1817, † 7. April 1875) verfasst. Herwegh war ein bekannter Dichter der Revolution von 1848 und gehörte der literarischen Strömung des Vormärz an, welche sich durch gesellschaftskritisches und freiheitsliebendes Gedankengut auszeichnete.
Der erste Eindruck des Gedichts ist von Tapferkeit und einer fast romantisierten Darstellung des Krieges geprägt. Das lyrische Ich ist ein Husar – eine Art leichter Kavallerist – und berichtet von der Kriegsführung, seinem Mut und der Begeisterung für das Kampfgeschehen.
Der Inhalt des Gedichts folgt dieser enthusiastischen Darstellung des Krieges. Der Sprecher spricht von seinem brennenden Herz und schwellenden Mut, und wie er seinen Stahl schwingt. Er scheint stolz auf sein Tun und glaubt, dass er ein General wäre, wenn er einen Federhut hätte. Er beschreibt das frühe Aufwachen durch Trompetenklänge, den Takt der Trommeln und das Schlagen der Gegner. Er spricht von dem Tod, den sie mit ihren Gewehren auslösen und ihrem Reiten für das Vaterland. Trotz des Krieges und der Traurigkeit der zurückgelassenen Frauen, beschreibt er das Leben auf der Wacht als lustig und frei. Im angedeuteten Tod sieht das lyrische Ich keine Angst, sondern den Himmel als einen Juwelenschrein, in den es hineingerufen wird.
Formal besteht das Gedicht aus sechs Strophen mit jeweils vier Versen, was eine klare Struktur vermittelt. Der einfache Rhythmus zusammen mit der verwendeten Sprache trägt zur Romantisierung des Krieges bei. Die Sprache ist einfach, aber kraftvoll und direkt, mit eindrucksvollen Bildern von Tapferkeit, Stärke und Kriegsbegeisterung.
Die Verherrlichung des Krieges und der im Kampf gefallenen Soldaten ist sicherlich eine Interpretation, die nicht unumstritten ist, und doch vermittelt das Gedicht einen starken Eindruck von dem, was es damals bedeutete, ein Husar zu sein, und von der Faszination, die Krieg trotz aller Grausamkeit auf manche Menschen ausüben kann.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Husarenlied“ ist Georg Herwegh. Der Autor Georg Herwegh wurde 1817 in Stuttgart geboren. Im Zeitraum zwischen 1833 und 1875 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Herwegh handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 118 Wörter. Es baut sich aus 6 Strophen auf und besteht aus 24 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Georg Herwegh sind „Der arme Jakob und die kranke Lise.“, „Der schlimmste Feind“ und „Die Arbeiter an ihre Brüder“. Zum Autor des Gedichtes „Husarenlied“ haben wir auf abi-pur.de weitere 200 Gedichte veröffentlicht.
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