1841. 1843 von Georg Herwegh

Die Lust war groß, drum ist das Leid unsäglich;
Ganz Deutschland sprang begeistert auf vom Sitze
Und prüfte träumend seiner Schwerter Spitze:
Das Wort klang prächtig, doch die Tat blieb kläglich.
 
Was bargen jene Wolken, die sich täglich
Zu Wettern ballten bei der jähen Hitze?
Für Knaben windige Theaterblitze
Pfui! die Komödie wird unerträglich.
 
Von alten Heiligen ein kleines Rudel
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Und darum die Berliner gar so kindisch?
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Und darum so viel Wochenblattsgesudel?
 
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Ein bißchen Griechisch und ein bißchen Indisch
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O schöner Kern von einem solchen Pudel!
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Ich dacht' es gleich; er wedelte so hündisch.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „1841. 1843“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
14
Anzahl Wörter
94
Entstehungsjahr
1817 - 1875
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das analysierte Gedicht trägt den Titel „1841. 1843“ und stammt von dem Dichter Georg Herwegh. Herwegh lebte und arbeitete im 19. Jahrhundert, genauer gesagt, im Zeitraum von 1817 bis 1875 und war ein wichtiger Vertreter der politischen Lyrik in Deutschland.

Der erste Eindruck des Gedichts vermittelt eine Mischung aus Melancholie und Kritik. Schwankend zwischen Hoffnung und Enttäuschung zeichnet es ein Porträt einer Generation, die voller Begeisterung einen Aufbruch wagte, nur um letztendlich enttäuscht zu werden.

Inhaltlich zeugt das Gedicht von einem kritischen Rückblick auf ein historisches Ereignis, nämlich das Scheitern der Revolution von 1841 und 1843 in Deutschland. Das lyrische Ich kommentiert die damaligen Ereignisse und drückt sowohl seine Enttäuschung über das Ergebnis als auch seine Verachtung für die Personen aus, die seiner Ansicht nach zum Scheitern beigetragen haben. Es wird die Begeisterung betont, die zu Beginn der Revolution herrschte (Verse 1-4), gefolgt von einer Kritik an der mangelnden Substanz und dem schlechten Ausgang der Bewegung (Verse 5-8). Abschließend wird das lyrische Ich noch spöttischer und entlarvt die vermeintlichen Helden der Revolution als bloße Heuchler (Verse 9-14).

Formal ist das Gedicht in vier Strophen unterteilt, mit abwechselnd vier und drei Versen pro Strophe. Es scheint eine gewisse Regularität in der Struktur zu geben, aber es gibt kein festes Reimschema.

In Hinblick auf die Sprache, bedient sich Herwegh einer direkten und eindringlichen Ausdrucksweise. Sein Stil ist im Allgemeinen bildhaft und metaphorisch, mit lebhaften Bildern, die die Begeisterung, das Scheitern und die Enttäuschung der Revolution illustrieren. Die Sprache ist zudem stark emotionell geladen und transportiert eine Mischung aus Kritik, Sarkasmus und Verachtung.

Zusammenfassend kann man sagen, dass „1841. 1843“ ein kritisches und sarkastisches Gedicht ist, das die Enttäuschung und das Unverständnis des lyrischen Ichs über das Scheitern der Revolution von 1841 und 1843 zum Ausdruck bringt. Durch seine bildhafte Sprache und seine emotionale Intensität bietet das Gedicht einen bewegenden Einblick in die politischen Stimmungen seiner Epoche.

Weitere Informationen

Das Gedicht „1841. 1843“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Georg Herwegh. Herwegh wurde im Jahr 1817 in Stuttgart geboren. Zwischen den Jahren 1833 und 1875 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Junges Deutschland & Vormärz kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei dem Schriftsteller Herwegh handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 94 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 14 Versen. Der Dichter Georg Herwegh ist auch der Autor für Gedichte wie „Die Arbeiter an ihre Brüder“, „Die Partei“ und „Die Schweiz“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „1841. 1843“ weitere 200 Gedichte vor.

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