Simile claudicat von Georg Herwegh
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Mehr nicht, als was Diogenes bat von dem Held Alexander, |
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Bat ich, o Fürst! von dir; aber vergib den Vergleich: |
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Eins nur hast du gemein mit dem Mann; - doch im übrigen merkt man, |
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Daß ihr bis jetzt nicht viel Griechisch aus Sophokles lernt. |
Details zum Gedicht „Simile claudicat“
Georg Herwegh
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1817 - 1875
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Der Autor des Gedichts ist Georg Herwegh, ein bedeutender figürlicher Vertreter der Vormärz-Bewegung im 19. Jahrhundert in Deutschland. Diese Bewegung, die sich etwa von 1830 bis 1848 erstreckt, war von revolutionärem Gedankengut und dem Streben nach politischen und sozialen Reformen geprägt.
Bereits beim ersten Lesen des Gedichts „Simile claudicat“ fällt auf, dass Herwegh Elemente aus der antiken griechischen Geschichte und Literatur verwendet, um Kritik an der aktuellen politischen Lage zu üben. Dieser erste Eindruck vermittelt eine satirische und spöttische Stimmung des Gedichts.
Herwegh verwendet eine Anekdote über die Begegnung zwischen Diogenes und Alexander dem Großen, um dem Fürsten - einer nicht namentlich genannten Führungsfigur - seine Kritik zu übermitteln. Diogenes war bekannt für sein asketisches Leben und seine sarkastischen Bemerkungen gegenüber mächtigen Persönlichkeiten, während Alexander der Große eines der größten Reiche der Antike aufbaute. Das einzige, was Diogenes von Alexander wollte, war, dass er ihm nicht das Sonnenlicht nehme.
In dieser historischen Anekdote sieht Herwegh eine Parallele zur aktuellen Situation: Wie Alexander überschattet auch der Fürst das „Lyrische Ich“. Dieses fordert indirekt von ihm, ihm nicht das Licht der Freiheit und Selbstbestimmung zu nehmen. Doch der Fürst versteht diese Botschaft ebenso wenig wie Alexander einst die Worte des Diogenes. Er hat laut Herwegh zu wenig von der antiken griechischen Bildung und Weisheit gelernt, insbesondere von den darin enthaltenen kritischen und philosophischen Gedanken, wie sie der Dichter Sophokles vertrat.
Inhaltlich drückt das Gedicht also eine Abkehr vom absolutistischen Herrschaftssystem und eine Sehnsucht nach Freiheit und Selbstbestimmung aus - wichtige Ideen der Vormärz-Bewegung. Diese Kritik wird jedoch in Form von Ironie und Anspielungen auf die Antike versteckt, was auf die zensierte und unterdrückte Meinungsfreiheit der damaligen Zeit hinweist.
Die Sprache des Gedichts ist gehoben und intellektuell, mit zahlreichen Anspielungen auf die Klassik. Die Form ist streng und klassisch, mit vierzeiligen Strophen und regelmäßigen Reimen, was den ernsthaften und kritischen Ton des Gedichts unterstreicht. Alles in allem zeigt dies, dass Herwegh ein gelehrter Dichter war, der sowohl die Klassik als auch die aktuelle politische und gesellschaftliche Situation genau kannte und analysierte.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Simile claudicat“ ist Georg Herwegh. Herwegh wurde im Jahr 1817 in Stuttgart geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1833 bis 1875 entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Herwegh ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 4 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 44 Worte. Georg Herwegh ist auch der Autor für Gedichte wie „Der arme Jakob und die kranke Lise.“, „Der schlimmste Feind“ und „Die Arbeiter an ihre Brüder“. Zum Autor des Gedichtes „Simile claudicat“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 200 Gedichte vor.
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