Herz im Wege von Otto Ludwig

1	Es fragte dich die Tante,
2	Wie gehst du wunderlich?
3	Du tanzest wohl im Sande
4	Menuett und neigest dich?
5	Doch du warst ausgewichen
6	Zahllosen Tierchen klein,
7	Die auf dem Wege schlichen
8	Ihr Mörder nicht zu sein.
9	Gehst du noch jetzt die Stege,
10	Auf Milde so bedacht!?
11	Mein Herz liegt dir im Wege
12	O nimm mein Herz in acht.

Details zum Gedicht „Herz im Wege“

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht trägt den Titel „Herz im Wege“ und ist von Otto Ludwig, einem deutschen Schriftsteller und Dramatiker, der von 1813 bis 1865 lebte. Dies ordnet das Gedicht zeitlich in die literarische Epoche des Biedermeier und des Realismus ein.

Das Gedicht erzeugt auf den ersten Blick einen eher heiteren, leichten Eindruck und wirkt dennoch tiefsinnig durch die Metaphorik und die eingeflochtenen Botschaften.

Der Inhalt des Gedichts in einfachen Worten handelt von einer Person, die von einer Tante beobachtet wird, wie sie sich merkwürdig bewegt, fast tanzt (Strophe 1). Die Person tut dies aber, um kleinen Tieren nicht zu schaden, die auf dem Weg sind (Strophe 2). Im dritten und letzten Abschnitt spricht das lyrische Ich zu dieser Person und bittet sie, auch auf sein Herz acht zu geben, da es auf ihrem Weg liegt (Strophe 3).

In diesem Kontext interpretiert, scheint das lyrische Ich die Empathie und Fürsorglichkeit der Person anzusprechen und wünscht sich dieselbe Sorgfalt für sein eigenes Herz. Es ist eine Art Liebeserklärung, ausgedrückt in einem metaphorischen Bitten um Rücksichtnahme.

Lyrisch gesehen folgt das Gedicht einem klaren Rhythmus und Reimschema, der jeden Vers miteinander verbindet und den Textfluss unterstützt. Dabei ist die Sprache eher schlicht und direkt, sodass der Inhalt und die Bedeutung der Verse klar zum Ausdruck kommen.

Insgesamt lässt sich das Gedicht „Herz im Wege“ von Otto Ludwig als eine feinsinnige Liebeserklärung und Anerkennung der Achtung vor jedem Leben lesen, welche in einer klaren, verständlichen Sprache und Form präsentiert wird. Es zeigt eine tiefe Empathie und Sensibilität des lyrischen Ichs gegenüber der angesprochenen Person und der umgebenden Welt.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Herz im Wege“ des Autors Otto Ludwig. Der Autor Otto Ludwig wurde 1813 in Eisfeld (Thüringen) geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1829 und 1865. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zu. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 57 Worte. Das Gedicht „Die Steine werden zeugen“ ist ein weiteres Werk des Autors Otto Ludwig. Zum Autor des Gedichtes „Herz im Wege“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.

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