Feuerbach, Ludwig - Religionskritik

Schlagwörter:
Ludwig Feuerbach, Das Wesen des Christentums, Zusammenfassung Thesen, Gott, Mensch, Referat, Hausaufgabe, Feuerbach, Ludwig - Religionskritik
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Referat

Ludwig Feuerbach: Religionskritik

„Religion ist die Reflexion, die Spiegelung des menschlichen Wesens in sich selbst.“

„Gott ist nichts weiter als eine Projektion des Menschen.“

Gliederung / Inhalt

  1. Allgemeines zu Ludwig Feuerbach
  2. Anfänge seiner Religionskritik
  3. Das Wesen des Christentums (Buch von 1841)
  4. Ursachen für Entwicklung der Religion
  5. „Rivalität“ zwischen Gott und Mensch
  6. Zusammenfassung seiner Thesen

1. Allgemeines zu Ludwig Feuerbach

  • * 28. Juli 1804 / Landshut
  • † 13. September 1872 / Nürnberg
  • studierte anfangs protestantische Theologie
    → Abbruch
  • Studium in Philosophie, Literatur, Geschichte, Botanik & Anatomie
  • deutscher Philosoph & Anthropologe
  • durch Religionskritik → Erkenntnisstand formuliert, der für Psychologie & Ethnologie grundlegend ist

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2. Anfänge seiner Religionskritik

  • Während seines Studiums → Ablehnung seines Glaubens
  • Nach seinem Studium → etablierte sich als freier Schriftsteller & machte Religionskritik zum Hauptthema
  • In ersten Schriften & Werken (ab 1830):
    • religiöser Glaube hat sich überlebt
      → des denkenden Menschen unwürdig
    • Glaube hat einstige Unschuld & Berechtigung verloren
      → Heuchelei vor sich selbst & Mitwelt
    • lehnt Glaube an Gott ab

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3. Das Wesen des Christentums (Buch von 1841)

  • überwand seine verneinende Religionskritik
    → begegnete Religion als „geistiger Naturforscher“ & nahm sie als menschliches Phänomen ernst
  • Vorwort: „Ich aber lasse die Religion sich selbst aussprechen, ich mache nur ihren Zuhörer & Dolmetscher. Nicht zu erfinden, sondern zu entdecken 'das Sein zu enthüllen' war mein einziger Zweck.“

Kernthese:

Die Welt Gottes ist eine phantastische Fiktion, die wir aber mit dem Erfahrungsmaterial unserer eigenen Welt aufbauen [2, S.83]. Der gläubige Mensch ist gebunden sowie entzückt an bzw. von einer Traumwelt. Er hält für wahr, was allein dem „Traum des menschlichen Geistes“ [4, S.26] entsprungen und betet jene Vorstellung an, was nur ein „Gespenst der Phantasie ist“ [4, S.83].

„Gott ist nichts weiter als eine Projektion des Menschen!“

Projektion geschieht nicht grundlos → baut auf tiefem Prinzip auf

4 Ursachen → haben Ursprung der Religion in Gang gesetzt

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4. Ursachen für Entwicklung der Religion

1. Angst vor der eigenen Macht

  • Mensch erstaunt von eigenen Kräften, die immer unser Leben bestimmen
    → Macht scheint so unermesslich
    → vermuten sie nicht in uns, sondern außer uns → Spaltung
  • Mensch zerstört Einheit mit sich selbst
  • überträgt eigene Kräfte auf etwas Anderes, das seiner Vorstellung entspricht

→ Religion ist Ergebnis mangelnder seelischer Integrationskraft

2. Streben nach Absolutheit und Freiheit

  • Mensch → abhängiges & begrenztes Wesen, welches nach Absolutheit strebt
  • Konflikt → Suche nach Trost bzw Macht, die uns aus Dilemma heraushilft = Gott
  • Kern der Religion: Hinausdenken auf etwas, das uns rettet & Beschränktheit aufhebt

→ Gottes Existenz = Existenz des Wunsches nach Absolutheit

3. Unvermögen unsere geistige Beschränktheit zu akzeptieren

  • Beschränktheit des Menschen reicht auch in seinen Geist
    → viele Fragen nicht vernünftig erklären (z.B. Ursprung allen Lebens)
  • Anstatt uns einzugestehen, dass wir gewisse Dinge nie wissen werden
    → willkürliche Rechtfertigung: Gott

„Aber statt so ehrlich und bescheiden zu sein, schlichtweg zu sagen: Ich weiß keinen Grund, ich kann es nicht erklären, mit fehlen die data, die Materialien, verwandelst du diese Mängel, (...) diese Leerheiten. Vermittelst die Phantasie in positive Wesen, in Wesen, die immaterielle, d.h. keine materiellen, keine natürlichen Wesen sind, weil du keine materielle, keine natürlichen Ursachen weißt.“ [4, S.102]

4. Religion als Phase menschlicher Kultur

  • Entwicklung einer Religion in Menschheitsgeschichte unvermeidlich
    → muss aber wieder ins Rechte gerückt werden
  • Einzelnem Menschen mangelt es an Hinwendung zur eigenen Gattung & Vertrauen in sich / Andere

„Aber wo dem Menschen nicht die Gattung als Gattung Gegenstand ist, da wird ihm dann die Gattung als Gott Gegenstand.“ [4, S.247]

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5. „Rivalität“ zwischen Gott und Mensch

  • Vergleich bzw. Entgegensetzung Gottes zu Menschen → radikale Kontraste
  • Gott = unendliche Potenzierung menschlicher Attribute → zwei Extreme / Pole

„Gott ist nicht, was der Mensch ist – der Mensch nicht, was Gott ist.“ [4, S.80]

Gott

  • unendlich
  • vollkommen
  • ewig
  • allmächtig
  • heilig
  • das Gute
  • Absolutheit

Mensch

  • endlich
  • unvollkommen
  • zeitlich beschränkt
  • ohnmächtig
  • sündhaft
  • das Böse
  • Nichtigkeit

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6. Zusammenfassung seiner Thesen

  • Religion = Verhältnis des Einzelnen zu seiner Gattung
  • Produkt des Menschen
    → Genesis 1,26 Gott schuf den Menschen
    „Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde“
  • alle religiösen Empfindungen = Phantasie

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