Gabe von Betty Paoli
1 |
Alles hinzugeben |
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Ist der Liebe Brauch; |
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Nimm denn hin mein Leben, |
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Und mein Sterben auch! |
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5 |
Aller meiner Lieder |
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Sanften Schmeichellaut, |
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Die ein Eden wieder |
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Sich aus Schutt erbaut; |
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Alle Lichtgedanken, |
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Die an Glück und Leid |
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Kühn sich aufwärts ranken |
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In die Ewigkeit. |
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All mein stilles Sehnen, |
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Innig dir vertraut, |
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Das in sel'gen Thränen |
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Auf dich niederthaut! |
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Nimm, daß nichts dir fehle, |
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Wenn die Stunde ruft, |
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Meine ganze Seele |
20 |
Hin als Opferduft! |
Details zum Gedicht „Gabe“
Betty Paoli
5
20
71
1814 - 1894
Klassik,
Romantik,
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Gabe“ wurde von Betty Paoli verfasst, einer österreichischen Schriftstellerin und Lyrikerin des 19. Jahrhunderts, die von 1814 bis 1894 lebte. Ihr Schaffen fällt somit in die Epoche des Biedermeier und der beginnenden Moderne.
Beim ersten Lesen entsteht ein Eindruck von Tiefe, Sehnsucht und einer fast überwältigenden Selbstlosigkeit. Aus der Stimme des lyrischen Ichs spricht die klar erkennbare Bereitschaft, alles zu geben, ja sogar das eigene Leben hinzugeben.
Inhaltlich konzentriert sich das Gedicht darauf, verschiedene Aspekte des Geistes, des Herzens und der kreativen Schöpfung des lyrischen Ichs aufzuzählen, die es bereit ist, ohne Vorbehalt hinzugeben. Das lyrische Ich möchte sowohl Leben als auch Sterben hingeben, alle Schönheit, die es in seiner Musik und Poesie erschafft, alle seine Gedanken, seine Emotionen und letztlich seine ganze Seele. Das Geschenk ist sowohl persönlich als auch universell, da es Aspekte umfasst, die sowohl für das individuelle Selbst als auch für die gesamte menschliche Erfahrung wesentlich sind.
Die allgemeine Form des Gedichts ist ein einfacher und direkter vierzeiliger Vers mit einem klaren und unverschnörkelten Sprachgebrauch. Die Sprache ist deutlich und stark, geprägt von starken und nachdrücklichen Begriffen wie „alles“, „Sterben“, „Opferduft“. Diese Wortwahl unterstreicht die Intensität der Gefühle des lyrischen Ichs und seine tiefe Bereitschaft, alles von sich zu geben.
Betty Paoli schafft es, in diesem kurzen Text eine enorme Tiefe und ein starkes Gefühl der Hingabe auszudrücken. Sie zeigt eine radikale Form der Liebe an, die sich in absoluter Selbstlosigkeit manifestiert und dabei durch ihre Intensität und ihren Umfang beeindruckt. Es ist ein Bild der vollständigen und uneingeschränkten Hingabe, die sowohl inspirierend als auch herausfordernd ist.
Weitere Informationen
Die Autorin des Gedichtes „Gabe“ ist Betty Paoli. Im Jahr 1814 wurde Paoli in Wien geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1830 bis 1894 entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten der Autorin vorgenommen werden. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das 71 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 5 Strophen. Weitere Werke der Dichterin Betty Paoli sind „Siegespreis“, „Stille“ und „Zu spät“. Zur Autorin des Gedichtes „Gabe“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 43 Gedichte vor.
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Weitere Gedichte des Autors Betty Paoli (Infos zum Autor)
- Siegespreis
- Stille
- Zu spät
- Eines Morgens
- Gute Nacht
- Dunkle Einsamkeit
- Liebe
- Der Thräne Bürgschaft
- Trost
- Nenne dich nicht einsam
Zum Autor Betty Paoli sind auf abi-pur.de 43 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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