Nicht hoch und herrlich! von Karl Isidor Beck
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Nicht hoch und herrlich bist du zu schauen, |
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Kein staunendes Auge fliegt dir zu: |
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Wie Blumen, die schlicht im Kornfeld blauen, |
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Bist, Liebling meiner Seele, du! |
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Man feiert sie nicht mit Schmeichelgrüßen, |
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Gleich Rosen und Lilien am stolzen Fest, |
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Doch bauen am liebsten zu ihren Füßen |
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Die Lerchen ihr heiliges Sängernest. |
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Mein Leben ist auch ein Lerchenleben, |
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Ein Sehnen, ein Steuern ins All hinaus, |
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Doch abendlich ruht mit wonnigem Beben |
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Mein Flügel zu deinen Füßen aus. |
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Da säum' ich, da träum' ich, da reim' ich leise, |
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Du horchst, du lächelst, du glühest still, |
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Vernimmst schon heute vor Allen die Weise, |
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Die morgen mein Mund verkünden will. |
Details zum Gedicht „Nicht hoch und herrlich!“
Karl Isidor Beck
4
16
106
1817 - 1879
Romantik,
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz
Gedicht-Analyse
Das vorliegende Gedicht trägt den Titel „Nicht hoch und herrlich!“ und wurde von Karl Isidor Beck verfasst, einem deutschen Lyriker und Philologen, der von 1817 bis 1879 lebte. Dies ordnet das Gedicht in die Epoche des Biedermeier und des Realismus im 19. Jahrhundert ein.
Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht simpel, aber dennoch emotional und intensiv. Karl Isidor Beck beschreibt hier offenbar eine tief empfundene Liebe zu einer besonderen Person, die er als „Liebling meiner Seele“ bezeichnet. Obwohl diese Person laut dem lyrischen Ich nicht als etwas Prachtvolles oder herausragend Schönes wahrgenommen wird („Nicht hoch und herrlich bist du zu schauen, kein staunendes Auge fliegt dir zu“), sieht er in ihr etwas Besonderes und Wertvolles.
Das lyrische Ich vergleicht die geliebte Person mit Blumen, die in einem Kornfeld blühen, einfach, unscheinbar, aber dennoch anziehend. So wie die Lerchen den Bereich um diese Blumen als ihren Lieblingsplatz für ihr Nest wählen, fühlt sich auch das lyrische Ich von dieser schlichten Schönheit angezogen. Es bezeichnet sein Leben als ein „Lerchenleben“, ein andauerndes Streben und Sehnen, und seine Hoffnungen und Leidenschaften ruhen immer wieder bei dieser geliebten Person.
Formal folgt das Gedicht einem einfachen Reimschema und besteht aus vier Strophen mit jeweils vier Versen. Die Sprache ist dabei klar und unkompliziert, aber dennoch metaphorisch und gefühlsbetont. Der poetische Vergleich der geliebten Person mit schlichten Blumen, die dennoch den bevorzugten Ort für Lerchennester darstellen, betont ihre besondere Bedeutung für das lyrische Ich. Obwohl sie von anderen vielleicht übersehen wird, hat sie für das lyrische Ich einen großen Wert und ist das Zentrum seiner Gefühlswelt.
Fazit: „Nicht hoch und herrlich!“ ist ein Gedicht, das eine aufrichtige, tiefe Liebe ausdrückt, die sich nicht auf äußere Schönheit oder imposantes Auftreten stützt, sondern auf inneren Wert und persönliche Bindung.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Nicht hoch und herrlich!“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Karl Isidor Beck. Beck wurde im Jahr 1817 in Baja (Frankenstadt, Ungarn) geboren. In der Zeit von 1833 bis 1879 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zugeordnet werden. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das 106 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Karl Isidor Beck sind „Getrost“, „Heimweh“ und „Zur Nacht“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Nicht hoch und herrlich!“ keine weiteren Gedichte vor.
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