Grauen von Peter Baum

Das ist das Furchtbare,
Daß ich oft glaube,
Ich trüge deine Augen und deine Haare,
Daß meine Hände dann hilflos suchen
Ganz wie die deinen
Und meine Lippen mich so verfluchen
Und weinen.
 
Jeden Abend überkommt mich so.
 
Zwei ganz gleiche Totenvögel
10 
Fliegen dann über den Kirchhof.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.5 KB)

Details zum Gedicht „Grauen“

Autor
Peter Baum
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
10
Anzahl Wörter
47
Entstehungsjahr
1869 - 1916
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Grauen“ wurde von Peter Baum, einem Dichter des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, verfasst.

Der erste Eindruck des Gedichts hinterlässt uns ein Gefühl der Traurigkeit und des Unbehagens, was sich im Titel „Grauen“ widerspiegelt.

Inhaltlich reflektiert das lyrische Ich das Gefühl von Verlust und Trauer. Es scheint so, als hätte das lyrische Ich jemanden verloren, für den es tief empfindet, möglicherweise einen Geliebten. Das lyrische Ich fühlt sich fast als ein Teil des Verlorenen – es glaubt, dessen Augen und Haare zu tragen und dessen Hände hilflos zu suchen. Es ist auch eine gewisse Schuld angedeutet, wenn das lyrische Ich sagt, dass seine Lippen „mich so verfluchen“. Jeden Abend wird dieses Gefühl des Verlusts und der Trauer im lyrischen Ich wieder hervorgerufen. Die zwei „gleichen Totenvögel“, die über den Friedhof fliegen, könnten eine Metapher für das lyrische Ich und den geliebten Verstorbenen sein, die beide durch den Verlust betroffen sind.

Formal besteht das Gedicht aus drei Strophen mit 7, 1, und 2 Versen. Auffallend ist die Form der ersten Strophe, in der jede Zeile kontinuierlich gedacht und gesprochen ist, diese Form verstärkt die Intensität der Emotionen des lyrischen Ichs.

Die Sprache des Gedichts ist einfach, aber emotionell geladen. Es verwendet Metaphern wie „Trüge deine Augen und deine Haare“, um das Gefühl der engen Verbindung und Identifikation mit dem Verlorenen zu vermitteln. Die sprachliche Gestaltung unterstützt die melancholische Stimmung des Gedichts und das von Schuldgefühlen geprägte Innenleben des lyrischen Ichs.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Gedicht „Grauen“ von Peter Baum ein eindringliches Porträt tiefer Trauer und Verlustschmerz darstellt, die Sprache und Form gekonnt zur Übermittlung der intensiven Emotionen des lyrischen Ichs einsetzt.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Grauen“ des Autors Peter Baum. 1869 wurde Baum in Elberfeld geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1885 bis 1916 entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus zuordnen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das 47 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 10 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere Werke des Dichters Peter Baum sind „Der Greis“, „Nun schweig“ und „Jesus“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Grauen“ keine weiteren Gedichte vor.

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