Vorüber von Johanna Ambrosius
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?Hab vieles schon ertragen," |
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Stöhnt leis' ein Blümelein, |
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Es warfen rohe Hände |
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Mich oft mir Sand und Stein. |
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Auch haben harte Tritte |
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Mir schmerzhaft Weh gebracht, |
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Mir oft für lange Zeiten |
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Gehemmt die Lebenskraft. |
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Nur du gingst still vorüber |
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Gemessen deine Bahn, |
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Und hast mir doch von allen |
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Am meisten weh getan! |
Details zum Gedicht „Vorüber“
Johanna Ambrosius
3
12
52
1854 - 1939
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Vorüber“ stammt von der Dichterin Johanna Ambrosius. Sie lebte von 1854 bis 1939, somit ist das Gedicht zeitlich der Epoche des Realismus (1848-1890) oder Naturalismus (1880-1900) zuzuordnen.
Beim ersten Eindruck wirkt das Gedicht traurig und melancholisch. Es handelt von einem Blümchen und seinen Erfahrungen mit verschiedenen Herausforderungen und Schmerzen.
Inhaltlich teilt das lyrische Ich, welches das Blümchen ist, seine Erfahrungen mit Leiden und Leid. Es stellt fest, dass es viel ausgehalten hat – es wurde von rauen Händen mit Sand und Steinen beworfen und hart getreten, was ihm physische Schmerzen bereitet und seine Lebenskraft oft für lange Zeiten hemmt. Doch ausgerechnet derjenige, der leise an ihm vorbeiging, hat ihm am meisten wehgetan. Dies könnte symbolisch für Personen oder Situationen in unserem Leben stehen, die uns am meisten verletzen, obwohl sie wenig oder keinen physischen Kontakt mit uns haben.
In Bezug auf Form und Sprache ist das Gedicht in drei Vierzeiler-Strophen versehen, mit einem Kreuzreim (abab). Jeder Vers besteht aus meistens fünf Silben. Trotz des eher dunklen Themas ist die Wortwahl einfach und klar, die Sprache ist fließend und leicht verständlich. Die kurzen Zeilen und der einfache Reim geben dem Gedicht zudem eine gewisse Bewegung und Lebendigkeit, die in starkem Kontrast zum traurigen Inhalt steht.
Zusammengefasst ist „Vorüber“ ein metaphorisches und emotionales Gedicht, das den Schmerz und die Herausforderungen des Lebens darstellt.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Vorüber“ der Autorin Johanna Ambrosius. Ambrosius wurde im Jahr 1854 in Lengwethen bei Ragnit, Ostpreußen geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1870 bis 1939 entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus, Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit oder Exilliteratur zuordnen. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 52 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere bekannte Gedichte der Autorin Johanna Ambrosius sind „Was ich liebe?“, „Herbst“ und „Meine Welt“. Zur Autorin des Gedichtes „Vorüber“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 10 Gedichte vor.
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Weitere Gedichte des Autors Johanna Ambrosius (Infos zum Autor)
- Heimatland
- Die Magd in Trauer
- Mein Bub
- Das Herze auf
- Nach Jahren
- Heimkehr
- O Mutter gut
- Was ich liebe?
- Herbst
- Meine Welt
Zum Autor Johanna Ambrosius sind auf abi-pur.de 10 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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