Schiller, Friedrich - Über das Erhabene (kurze Zusammenfassung)

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Friedrich Schiller, Interpretation, Analyse, Referat, Hausaufgabe, Schiller, Friedrich - Über das Erhabene (kurze Zusammenfassung)
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Referat

Friedrich Schiller: „Über das Erhabene“

Friedrich Schiller setzte sich sein Leben lang mit der Frage der Freiheit insbesondere in Bezug auf den Menschen auseinander. So auch in seinem Werk „Über das Erhabene“. Seiner Erkenntnis nach ist das menschliche Wesen das einzige, welches einen eigenen Willen aufweist im Gegensatz zu allen anderen Geschöpfen, die dem „Müssen“ unterliegen. Mit dieser Voraussetzung im Hinterkopf betrachtet Schiller jene Faktoren, die diesen freien Willen einschränken. Hierzu zählt die Gewalt natürlicher, körperlicher oder gesetzlicher Natur, die durch ihr Wirken gegen das Menschsein wiederstößt.

Um eine Gewaltbefreiung zu erlangen, wird überlegene Macht gegenüber jeder sonstigen Kraft vorausgesetzt, was der Mensch durch den Einsatz mentaler und physischer Kräfte zu erzielen vermag. Diese Befreiung ist jedoch nur zu einem bestimmten Grad möglich, da der Mensch nicht über den höchsten Rang im Reich der Kräfte verfügt und somit im Zwiespalt von Trieb und Vermögen gefangen sitzt. Spätestens wenn es um Tod geht, unterliegt er dem „Müssen“, ganz gleich was sein eigentlicher Willen vorgibt.

Doch hier stellt Schiller zwei Lösungswege als Gegenmaßnahmen zu Gewalt vor, die sich gegenseitig komplettieren.

Auf der einen Seite befindet sich der realistische Weg, bei dem, wie zuvor aufgeführt, auf Kraft, Stärke und Verstand, sprich die physische Kultur, gesetzt wird. Darüber hinaus erläutert er den idealistischen Weg, also die moralische Kultur, die vom freiwilligen Unterwerfen bei unausweichlicher Gewalt (z.B. Tod) geprägt ist. Die geistige Freiheit wird also gewahrt unter Entwertung der Gewalt. Der Idealfall eines freien Menschen ist demnach der moralisch gebildete, denn er ist entweder allen Gewalten überlegen oder aber geht mit ihnen konform. Erst dann ist man wahrlich erhaben und kann aus der sinnlichen Welt austreten.

Dieses Prinzip ist auch in Schillers Drama „Maria Stuart“ wiederzuerkennen. Ein besonders interessanter Aspekt hier ist der Tod an sich, da er nicht als unausweichlicher, biologischer Prozess auftritt, sondern menschengesteuert ist, in dem Fall von Elisabeth. Auch ist Schillers antithetisches Konzept in Maria und Elisabeth deutlich wiederzufinden. Einmal haben wird die Darstellung der englischen Königin, der es nicht gelingt sinnliche Neigungen wie Hass und Rache, also die eigene Würde, zu überwinden. Ganz anders ist da Maria, welcher genau dies schafft und die es meistert in die Idealvorstellung Schillers vom Erhabenen zu schlüpfen. Am Ende nimmt sie ihr Schicksal, die Todesstrafe an, unterwirft sich also dieser Gewalt und verzeiht zudem Elisabeth. Zwar erfährt sie durch die Hinrichtung eine physische Unfreiheit und Niederlage, aber bewahrt sie andererseits doch ihre geistige Freiheit und wird zur Märtyrerin. Dies führt zu einer moralischen Erhöhung und in Schillers Sinne zu Erhabenheit.

Elisabeth wiederum bleibt ein Knecht der sinnlichen Welt, von welcher sie durch den Einfluss des Volkes und ihr persönliches Machtstreben in Ketten gelegt wird. Am Ende erringt sie zwar den physischen Sieg, aber eine moralische Niederlage, mit welcher Entmenschlichung einhergeht. Sie stellt somit im Drama den misslungen Versuch der Erhabenheit und menschlichen Freiheit dar.

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