Hummelt, Norbert - Der Turmfalk (kurze Interpretation)

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Norbert Hummelt, Analyse, Gedichtinterpretation, Referat, Hausaufgabe, Hummelt, Norbert - Der Turmfalk (kurze Interpretation)
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Referat

Norbert Hummelt – „der turmfalk“

Das Gedicht „der turmfalk" wurde im Jahre 2001 von Norbert Hummelt verfasst bzw. veröffentlicht.

Norbert Hummelt wurde am 30. Dezember 1962 in Neuss geboren. Hummelt ist ein deutscher Dichter, Übersetzer und Kulturjournalist. Nach dem Abitur studierte Norbert Hummelt bis 1990 Germanistik und Anglistik an der Universität zu Köln. Er verfasst in erster Linie Lyrik und Essays, die in zahlreichen Anthologien und Literaturzeitschriften veröffentlicht wurden. Darüber hinaus übersetzt er Lyrik aus dem Englischen und Dänischen. Hummelt schrieb zunächst (wie beispielsweise auch Marcel Beyer, mit dem er lange zusammenarbeitete) experimentelle Gedichte in der Nachfolge von Rolf Dieter Brinkmann und Thomas Kling. 1997 wandte er sich mit seinem zweiten Gedichtband „singtrieb“ stärker traditionellen Formen zu und näherte sich Konzepten der Romantik. Von 1988 bis 1992 war er Leiter der Kölner Autorenwerkstatt. Er lehrte u. a. am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Er ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland. Norbert Hummelt lebt seit 2006 in Berlin.

Das vorliegende Gedicht handelt von einem inneren Monolog während eines Telefongesprächs, bei dem von dem lyrischen Ich ein Turmfalke entdeckt wird, der sich gerade um seine Beute kümmert. Das Telefongespräch wird beendet und der Falke fliegt davon, das lyrische Ich verbleibt allein und sinkt wieder zurück in seine Einsamkeit.

Betrachtet man das Gedicht rein formell, fällt einem direkt eine Besonderheit auf, es gibt keine Großschreibung und das Gedicht ist eigentlich ein einziger, langer Satz. Nur die Fragen, die zwischendrin gestellt werden, könnten ein Satzende andeuten, jedoch sind diese nicht klar gekennzeichnet. Es besitzt außerdem nur einen einzigen Reim in Zeile 9-11, nämlich zwischen den Wörtern „traue“ und „schaue“. Es liegt kein fester Rhythmus vor und die punkte „...“ (vgl. Z. 6) markieren immer mal wieder bestimmte Wendepunkte der Handlung.

Die ersten 5 Zeilen telefoniert das lyrische Ich und entdeckt währenddessen einen Vogel, welchen es in den nächsten vier Zeilen näher beschreibt. Das lyrische Ich macht bekannt, dass es so einen Vogel bisher nie zu Gesicht bekommen hat und würde den Falken gerne Fragen, ob dies die „viel zitierte Feier der Natur“ (Z. 15) ist. Dies drückt wiederum einen stummen Hilfeschrei nach Erlösung bzw. Befreiung aus, was darauf schließen lässt, dass das lyrische Ich unzufrieden mit seiner momentanen Situation und sich selbst ist. Am Ende des Gedichts bricht das Telefongespräch, von dem man im ganzen Verlauf des Gedichts nichts Weiteres erfährt ab und dem lyrischen Ich wird wieder einmal klar, dass es seinem Alltag und seinem eigenen errichteten Käfig nicht entfliehen kann und auch der Falke verschwindet plötzlich in seine Freiheit.

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