Zweiter Weltkrieg - die Besatzungspolitik der Alliierten

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Deutschlandpläne und die Besatzungspolitik der Alliierten, Konferenz von Jalta, Potsdamer Konferenz, Referat, Hausaufgabe, Zweiter Weltkrieg - die Besatzungspolitik der Alliierten
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Referat

Die Besatzungspolitik der Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg

Gliederung / Inhalt

Deutschlandpläne und die Besatzungspolitik der Alliierten

Schon während des Krieges und mit der zunehmenden Absehbarkeit der Niederlage Deutschlands entwickelten die Alliierten Pläne für die Zukunft Deutschlands. Sowohl England als auch die USA strebten eine Befreiung der Nazi-Diktatur und den Aufbau einer westlich-demokratischen Gesellschaft an. Die UdSSR verlangte hingegen Entschädigungen für die erlittenen Kriegsschäden und hoffte, ihr kommunistisches Gesellschaftsmodell auf andere Länder Europas ausweiten zu können.

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Konferenz von Jalta

Die Konferenz von Jalta, die vom 4. bis 11. Februar 1945 stattfand, war das Treffen der Regierungschefs der Vereinigten Staaten, des Vereinigten Königreichs und der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg, um über die Reorganisation Deutschlands und Europas nach dem Krieg zu diskutieren. Die drei Staaten wurden durch Präsident Franklin D. Roosevelt, Premierminister Winston Churchill bzw. Premierminister Joseph Stalin vertreten. Die Konferenz tagte in der Nähe von Jalta auf der Krim, Sowjetunion, in den Palästen Livadia, Jusupow und Woronzow.

Ziel der Konferenz war es, einen Nachkriegsfrieden zu gestalten, der nicht nur eine kollektive Sicherheitsordnung, sondern auch einen Plan zur Selbstbestimmung der befreiten Völker des Nach-Nazi-Europas darstellt.

Das Treffen sollte vor allem die Wiedereinführung der Nationen des vom Krieg zerrütteten Europas aufgreifen. Doch innerhalb weniger Jahre, als der Kalte Krieg den Kontinent teilte, wurde Jalta Gegenstand heftiger Kontroversen.

Jalta war die zweite von drei großen Kriegskonferenzen unter den Großen Drei. Dem ging die Teheraner Konferenz im November 1943 voraus, gefolgt von der Potsdamer Konferenz im Juli 1945. Vorangestellt war auch eine Konferenz in Moskau im Oktober 1944, an der Präsident Roosevelt nicht teilgenommen hatte, bei der Churchill und Stalin Europa in westliche und sowjetische Einflussbereiche aufgeteilt hatten. Die Potsdamer Konferenz sollte von Stalin, Churchill (der zur Hälfte durch den neu gewählten britischen Premierminister Clement Attlee ersetzt wurde) und Harry S. Truman, dem Nachfolger von Roosevelt nach seinem Tod, besucht werden.

General Charles de Gaulle war weder bei den Konferenzen von Jalta noch in Potsdam anwesend; Grund war eine diplomatische Bemerkung, die Anlass zu tiefem und anhaltendem Groll war. De Gaulle führte seinen Ausschluss aus Jalta auf den langjährigen persönlichen Widerstreit von Roosevelt gegen ihn zurück, obwohl auch die Sowjetunion gegen seine Einbeziehung als Vollmitglied Einspruch erhoben hatte. Das Fehlen einer französischen Vertretung in Jalta bedeutete aber auch, dass die Einladung von De Gaulle zur Potsdamer Konferenz sehr problematisch gewesen wäre; denn dann hätte er sich geehrt gefühlt, darauf zu bestehen, dass alle in Jalta in seiner Abwesenheit vereinbarten Fragen wieder aufgegriffen werden müssten.

Auf der Konferenz von Jalta konnte man sich, trotz unterschiedlicher Ziele, auf einige Grundsätze der gemeinsamen Deutschlandpolitik einigen. Teilnehmer waren Churchill (England), Roosevelt (USA) und Stalin (UdSSR). Vor allem folgende Themen wurden diskutiert: Die vollständige Entwaffnung und Entmilitarisierung Deutschlands, die Verpflichtung zu Reparationszahlungen, die Hinzuziehung Frankreichs als vierte Besatzungsmacht und eine gemeinsame Verwaltung Berlins. Ebenfalls wurden die Grenzen der Besatzungszonen endgültig festgelegt. Man spricht auch von den sogenannten 4 D’s, wenn es um die Zielsetzungen der Alliierten ging. Diese waren:

  • Demilitarisierung: Die Demilitarisierung oder Entmilitarisierung beschreibt den Abbau der Armee und die Beseitigung des Waffenlagers in einem Gebiet . Ziel dabei ist es, der militärischen Gefahr des Gegners entgegenzuwirken und erneute Angriffe zu verhindern.
  • Denazifizierung: Entfernung ehemaliger Nationalsozialisten aus einflussreichen Stellungen und ihre Bestrafung.
  • Dezentralisierung: Machtbefugnisse einer einzelnen Person werden auf mehrere verteilt
  • Demokratisierung: Der Begriff Demokratisierung bezeichnet das Ziel, die Demokratie im Land durchzusetzen, und somit eine Veränderung von gesellschaftlichen Systemen zu erreichen.

Das Problem bei der Durchsetzung dieser 4 D’s war jedoch, dass die Beteiligten, je nach Weltanschauung, Unterschiedliches darunter verstanden.

Wichtige Beschlüsse zur Deutschlandfrage:

  1. vollständige Entwaffnung und Entmilitarisierung Deutschlands
  2. Verpflichtung zu Reparationsleistungen
  3. Hinzuziehung Frankreichs als vierte Besatzungsmacht
  4. gemeinsame Verwaltung Berlins
  5. Festlegung der Grenzen der Besatzungszonen

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Potsdamer Konferenz 17. Juli bis 2. August 1945 - Aufbau der Besatzungsherrschaft

Die Potsdamer Konferenz fand vom 17. Juli bis 2. August 1945 im Schloss Cecilienhof, dem Haus des Kronprinzen Wilhelm in Potsdam, statt. (In einigen älteren Dokumenten wird sie auch als Berliner Konferenz der drei Regierungschefs der UdSSR, der USA und des Vereinigten Königreichs bezeichnet). Teilnehmer waren die Sowjetunion, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten, vertreten durch den Generalsekretär der Kommunistischen Partei Joseph Stalin, die Premierminister Winston Churchill und Clement Attlee sowie Präsident Harry S. Truman.

Stalin, Churchill und Truman trafen sich, um zu entscheiden, wie Deutschland verwaltet werden soll, das sich neun Wochen zuvor auf die bedingungslose Kapitulation am 8. Mai (Tag des Sieges in Europa) geeinigt hatte. Zu den Zielen der Konferenz gehörten auch die Schaffung von Nachkriegsordnung, Fragen des Friedensvertrags und die Bekämpfung der Auswirkungen des Krieges. Es ging auf der Potsdamer Konferenz vor allem um die Neuordnung Europas und den künftigen Umgang mit dem kapitulierten Deutschland.

Die Ergebnisse der „Potsdamer Konferenz“ wurden im Potsdamer Abkommen festgehalten. Beschlüsse, die dabei gefasst wurden, sind die Folgenden:

  1. Über die „deutsche Frage“, also die staatliche und territoriale Zukunft Deutschlands, sollte durch einen Rat der Außenminister in einem endgültigen Friedensvertrag entschieden werden.
  2. Die oberste Regierungsgewalt in den Besatzungszonen wurde durch den dortigen Oberbefehlshaber ausgeübt. Dieser war gleichzeitig die oberste Spitze der Besatzungstruppen. Eine gemeinsame Herrschaft sollte erfolgen, wenn es um Fragen ging, „die Deutschland als Ganzes betreffen würden“. Dafür wurde der Alliierte Kontrollrat geschaffen, in dem Beschlüsse einstimmig gefasst werden mussten. Ein Konflikt bestand aber darin, dass ein gemeinsames Handeln zwar angestrebt wurde, aber jede Besatzungszone unabhängige Befugnisse besaß.
  3. Die Reparationsforderungen der einzelnen Besatzungszonen sollten befriedigt werde. Weiterhin erhielt die UdSSR zusätzliche Leistungen aus den Westzonen, da sie während des 2. Weltkrieges besonders hohe Kriegsschäden im eigenen Land zu verzeichnen hatten.
  4. Die Oder-Neiße-Linie wurde zum Zwecke der „endgültigen Friedensregelung“ zur Westgrenze Polens
  5. Für die in Polen, der Tschechoslowakei und Ungarn verbliebenen Bevölkerungsteile erlaubte man die Vertreibung nach Deutschland. Sie sollten in die verbliebenen Landesteile Deutschlands vertrieben werden.

Frankreich war an dieser Konferenz nicht direkt beteiligt, sondern stimmte den Potsdamer Beschlüssen am 4. August 1945 unter Vorbehalt zu.

Nachdem die Potsdamer Beschlüsse gefasst worden sind, ging es vor allem um die politische Verwaltung in den Besatzungszonen. Wie diese Verwaltung aussah, hing schlussendlich von den Oberbefehlshabern ab.

…in den Westzonen

Das politische Leben der Westzonen war vor allem dadurch gekennzeichnet, dass es zunächst wenige politische Parteien und Organisationen gab. Und wenn, dann wurden diese nur auf lokaler Ebene zugelassen. Außerdem brauchte man zum Beispiel zur Gründung einer Partei oder Organisation eine Lizenz, die die Besatzungsmächte ausstellen mussten. Erst nach Erwerb dieser Lizenz wurden Landesorganisationen oder Parteigründungen auf zonaler Ebene zugelassen, als erstes in der britischen Zone ab 1946. Politische Bedeutung erhielten zunächst Parteien wie: CDU, CSU, SPD, FDP und KPD.

Antifaschistische Traditionen charakterisierten vor allem die Politik der SPD. Die Mitglieder beharrten auf eine freiheitlichen Grundeinstellung. Die bürgerlichen Parteien waren Befürworter der Demokratie und waren darin bestrebt, die Fehler der Weimarer Republik in der Zukunft zu vermeiden. Die CDU ersetzte dabei die ehemals lediglich katholische „Zentrumspartei“ der Weimarer Republik und war ab sofort auch christlich orientiert. Die FDP ging aus den liberalen Parteien Weimars, DDP und DVP, hervor.

…in der Ostzone

Die Organisation von deutschen Regierungs- und Verwaltungsstrukturen erfolgte in der sowjetischen Besatzungszone deutlich früher und das auch nach einem anderen Muster und zwar „von oben nach unten“. Schon in der Mitte des Jahres 1945 (im Juni) wurde durch die Sowjetische Militäradministration (kurz: SMAD) die Bildung antifaschistischer Parteien und Gewerkschaften zugelassen. Die KPD war die erste Partei, die entstand. Zunächst war es erlaubt, auch Parteien anderer politischer Richtungen zu gründen, diese verloren jedoch schnell ihre Unabhängigkeit – die KPD stand unangefochten an der Spitze.

Militärische Kräfte besetzten Zentrale Positionen (Kaderpersonal) in den Regierungs- und Verwaltungsstrukturen. Beim Wiederaufbaus des politischen Lebens entstand eine engen Zusammenarbeit zwischen SMAD und KPD. Die KPD konnte dadurch ihre Machteinflüsse deutlich stärken und immer weiter ausbauen. Eine „Einheitsfront der antifaschistisch-demokratischen Parteien“ entstand. Um ein besseres Verhältnis zur Bevölkerung zu schaffen und ihre Machtposition auszubauen, kam es zur Vereinigung mit der SPD. Dieses Bündnis war sehr umstritten, denn es wurde befürchtet, dass sozialdemokratische Grundsätze durch den Kommunismus vereinnahmt werden könnten. Letztlich gingen SPD und KPD im April 1946 in der SBZ zur „Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands“ (SED) zusammen. Die SED sollte die politische Führung in der SBZ und DDR übernehmen.

Zusammengefasst: Potsdam und die Folgen

Die auf der Potsdamer Konferenz gefassten Beschlüsse ließen sich in der Folgezeit nicht in der beabsichtigten Weise umsetzen. Die wichtigsten Probleme waren:

  1. Westverschiebung Polens zugunsten der UdSSR, obwohl Deutschland nicht aufgeteilt werden sollte.
  2. Unterschiedliche Ansichten der beiden Supermächte gegenüber Entnazifizierung, Reparationszahlung und neuer Wirtschaftsordnung.
  3. Zonen waren bestrebt, sich gegenseitig voneinander abzuriegeln.
  4. Die "politischen Grundsätze" der Entnazifizierung, Entmilitarisierung, Demokratisierung und Dezentralisierung wurden von jeder Besatzungszone unterschiedlich interpretiert und umgesetzt.

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Umerziehung - Reeducation

Mit das wichtigste Ziel der Besatzungspolitik war die Umerziehung (Reeducation) der deutschen Bevölkerung. Dazu wurden Reformen in nahezu allen Bereichen des sozialen Lebens, wie z.B. Presse- und Rundfunk, Schulwesen oder Kulturpolitik, durchgeführt. Die Deutschen sollten ein Bewusstsein für ihre Taten entwickeln. Um dies durchzusetzen wurden Schulen geschlossen bzw. später die Schulsysteme nach Vorbild der jeweiligen Besatzungszonen abgeändert. Die Bevölkerung wurde gezwungen sich Dokumentarfilme über die geöffneten Konzentrationslager anzusehen und der Rundfunk, sowie die Presse wurden unter die Kontrolle der Alliierten gestellt. Die Deutschen sollten in aller Deutlichkeit spüren, dass die 4 D’s ernstgemeint waren.

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Besatzungspolitik der USA

Zu Beginn der Besatzung der USA sollte Deutschland als ein besiegter Feindstaat angesehen werden. Dieser Befehl richtete sich an General Eisenhower, den Oberbefehlshaber der US-Besatzungsarmee in Deutschland. Mit der Besetzung Deutschlands tat sich ein extremes wirtschaftliches Problem auf. Die USA mussten Flüchtlinge versorgen, die aus den ehemaligen deutschen Gebieten vertrieben worden waren. Insgesamt gab es über 12 Millionen dieser Flüchtlinge. Durch den Krieg gab es ohnehin schon zu wenige Wohnungen, Lebensmittel und Medikamente. Die USA überführten ihre bisherige Politik schon schnell in eine zielgerichtete und handelsorientierte Politik.

Deutschland sollte außerdem von „unten nach oben“ demokratisiert werden. Das bedeutet, dass Deutschland in den einzelnen Gemeinden und Kreisen eine Verwaltung erhielt. Damit wurde nicht nur ein wenig Verantwortung zurück in die Hände der Deutschen gelegt, es verminderte auch den Bedarf an US-amerikanischem Personal. Anfänglich waren diese Gemeindeverwaltungen den Anweisungen der Militärbehörden unterstellt, dass führte aufgrund der fehlenden Detailkenntnisse der Behörden auch des Öfteren zu Konflikten. Im Mai 1945 wurden dann auch Verwaltungen auf der Landesebene eingeführt. Zuerst geschah dies in Bayern mithilfe einer provisorischen Regierung und im September wurden die Länder Bayern, Groß-Hessen und Württemberg errichtet. Als länderübergreifende Institution wurde im Oktober der „Länderrat der amerikanischen Zone“ in Stuttgart eingerichtet. Schließlich kam Bremen Anfang 1947 zu den Länderverwaltungen hinzu.

Zwischen den Verwaltungen und den Militärbehörden entwickelte sich trotz der Schwierigkeiten und Konflikten eine enge Zusammenarbeit. Es gelang den USA letztendlich die Versorgungslage langfristig zu verbessern, die Selbstversorgung wieder herzustellen und die politische Selbstverwaltung wieder aufzubauen. Dies geschah zum Beispiel durch die Ausgabe der sogenannten „Care-Pakete“, welche aus Nahrungsmitteln und Gebrauchsgütern des täglichen Bedarfs bestanden.

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Besatzungspolitik von Groß Britannien

Die Besatzungspolitik der Briten wies erst deutlich später die Entwicklung einer Selbstverwaltung Deutschlands auf. Es gab mehrere Gründe für diese verlangsamte Entwicklung. Zum Einen war das Misstrauen der Engländer gegenüber den Deutschen deutlich höher als jenes der Amerikaner, zum Anderen waren die Provinzen des ehemaligen Preußens primäre Ziele für die Zerschlagung Deutschlands gewesen. Daher waren die Not und die Zerstörung in diesen Regionen größer als in anderen Regionen Deutschlands. Ein großes Problem war, aus diesen Gründen, auch die territoriale Neugliederung Deutschlands, doch waren die Briten auch auf die kommunalen Verwaltungen angewiesen, sodass sich schließlich Ende 1946 die Länder Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg bildeten. Anfang 1947 wurde Bremen als Exklave hinzugefügt. Trotz dieser verspäteten positiven Entwicklung wurde dennoch nie eine ähnlich gute Zusammenarbeit zwischen Militärbehörden und Verwaltungen, wie in der US-Besatzungszone, erreicht.

Nachdem Scheitern der zweiten Außenministerkonferenz im Jahr 1946, konzentrierten sich die USA und Großbritannien darauf, ihre Zonen auszubauen und einen Art „Prellbock“ gegen die Sowjetunion und die Verbreitung des Kommunismus aufzubauen. Am 1. Januar 1947 wurden daher die amerikanische und britische Zone Deutschlands zusammengeschlossen und den Deutschen ein Neuaufbau der Regierung gestattet.

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Besatzungspolitik von Frankreich

Die Besatzungspolitik von Frankreich lässt sich stark von der Politik der anderen Westmächte abgrenzen. Obwohl der Militärgouverneur auch im Alliierten Kontrollrat vertreten war, war das Ziel der Besatzungspolitik eine gemeinsame Verwaltung Deutschlands zu verhindern (Obstruktionspolitik). Mit dieser Sonderpolitik wollte Frankreich einen größeren Schutz gegenüber Deutschland und eine größere Sicherheit für ganz Europa erzielen. Die Arbeit des Kontrollrats wurde durch Frankreich oft behindert. Deutschland sollte soweit wie möglich zerstückelt werden, um die wirtschaftliche Macht Deutschlands dauerhaft zu schwächen.

Eine weitere Absicht Frankreichs war es Reparationsleistungen einzuholen. Deutschland sollte für die angerichteten Schäden in Frankreich aufkommen. Es wurde eine Sonderregelung des Ruhrgebietes gefordert und das Saarland wurde von der Besatzungszone abgetrennt, um ein Land mit eigener Staatsangehörigkeit zu schaffen und mithilfe der Zollunion mit Frankreich höhere Reparationszahlungen zu garantieren. Das Saarland wurde erst im Jahr 1957 als Bundesland der BRD angegliedert.

Aufgrund der Obstruktionspolitik wurde jede Form der zentralen Verwaltung oder der Vereinheitlichung Deutschlands durch die Franzosen unterbunden. Das führte letzten Endes zu einer verstärkten Abschottung der Besatzungszonen gegeneinander durch das Auseinanderentwickeln von Politik und Wirtschaft.

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Besatzungspolitik der UdSSR

Diese Besatzungspolitik der UdSSR unterschied sich wiederum zur Politik der anderen Besatzungsmächten. Ziel dieser Politik war es vor allem ein von den Kommunisten gesteuertes Verwaltungssystem zu schaffen, dabei jedoch den demokratischen Schein zu wahren. Dazu wurden die Medien und der Rundfunk nach dem Vorbild der Sowjetunion gestaltet und durch die SMAD kontrolliert. Die Forderungen der Militäradministration (SMAD) sollten vor allem durch deutsche Kommunisten erfüllt werden, die eine enge Zusammenarbeit von Berlin, Schwerin und Dresden mit dieser Administration garantieren sollten. Die entscheidenden Posten und Schlüsselpositionen einer neuen, auf lokaler Ebene gebildeten, Verwaltung wurden von Kommunisten eingenommen, um einen größeren Einfluss seitens der UdSSR zu haben. Es wurden, früher als in allen anderen Besatzungszonen, Landesregierungen geschaffen (Mecklenburg, Sachsen, Thüringen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt) und antifaschistische Parteien zugelassen. Diese Landesregierungen wurden jedoch durch elf „höher liegenden“ Zentralverwaltungen herabgestuft. Ein weiteres Ziel der Politik war also die Verwaltung der Besatzungszone zu zentralisieren. Die Zentralverwaltungen waren größtenteils durch Präsidenten der KPD vertreten. Es bildete sich mit der Zeit die kommunistische Planwirtschaft und eine sozialistische Gesellschaft aus und führte damit unter anderem zur Umverteilung von Grundbesitzen und zur Enteignung von Banken.

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