An Pamphilio von Bettina von Arnim

Im Grase liegen!
Im Regengeträufel
Den Busen kühlen,
Den heißen!
Den du bewegst, Liebe,
Träumende;
Mich Träumer schiltst,
Der dich nur träumt, Liebe.
 
Nicht stören
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Emse, Käfer, goldne Biene,
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Eurer finstern Vesten,
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Eurer sonnigen grünen Reiche
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Verständig Gewimmel;
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Nicht mich erhebend,
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Euch beugen, weiche Halme.
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Den rollenden Sand unter der Sohle,
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Dein Schweigen, Natur, nicht brechen.
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Nicht auf raschlendem Blatt
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Mit dem Griffel dich wecken,
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Genius! - Träumender!
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Schön ruhender!
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Dein Hauchen Abendwind! Überm Wasser!
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Traube! - Herbstbereifte! - Dein Feuer!
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Zu hauchen, mit schüchternen Lippen
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In ihren Hauch,
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Die meine Brust bewegt
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Die Liebe!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.6 KB)

Details zum Gedicht „An Pamphilio“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
27
Anzahl Wörter
95
Entstehungsjahr
1785 - 1859
Epoche
Romantik

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „An Pamphilio“ wurde von Bettina von Arnim verfasst, einer deutschen Schriftstellerin der Romantik, welche von 1785 bis 1859 lebte. Das Gedicht kann demzufolge in das 19. Jahrhundert, genauer in die Romantik, zeitlich eingeordnet werden.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht sehr naturnah und verträumt. Der lyrische Sprecher scheint in harmonischer Einheit mit der Umwelt zu sein, ist aber gleichzeitig von Sehnsucht und Liebe erfüllt.

Von Arnim thematisiert in diesem Gedicht den Zustand des Träumens und der Verbundenheit mit der Natur. Es werden zahlreiche Naturbilder verwendet, um eine Atmosphäre von Stille, Harmonie und Unterwerfung zu erzeugen. Das lyrische Ich liebt und träumt, fühlt sich jedoch von der Geliebten – symbolisch als 'Liebe' bezeichnet – nicht erwidert. Es ruft 'Pamphilio' und die Natur - hier vertreten durch Tiere, Gras, Sand und Abendwind - dazu auf, nicht gestört und nicht geweckt zu werden. Die starken Empfindungen der Liebe des lyrischen Ichs, die durch die Geliebte und die Natur ausgelöst werden, sind in der zweiten Strophe eindrücklich dargestellt.

Das Gedicht hat keine strikte Form oder ein festes Reimschema, sondern ist eher frei strukturiert, was eine gewisse Flow- und Traumhaftigkeit erzeugt. Sprachlich ist es reich an Metaphern, symbolischen Bildern und Personifikationen, etwa wenn die 'Liebe' und 'Natur' als handelnde Personen dargestellt werden. Darüber hinaus schafft die Autorin Klangbilder durch den gezielten Einsatz von Alliterationen und Assonanzen. Zudem weist das Gedicht eine poetische und bildhafte, dabei aber eher einfache und alltagsnahe Sprache auf.

Abschließend lässt sich sagen, dass Bettina von Arnim mit „An Pamphilio“ ein romantisches Natur- und Liebesgedicht verfasst hat, das die Gefühlswelt des lyrischen Ichs und dessen tiefe Verbundenheit mit der natürlichen Welt auf poetische und eindrucksvolle Weise vermittelt.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „An Pamphilio“ der Autorin Bettina von Arnim. 1785 wurde Arnim in Frankfurt am Main geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1801 bis 1859 entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten der Autorin kann der Text der Epoche Romantik zugeordnet werden. Die Schriftstellerin Arnim ist eine typische Vertreterin der genannten Epoche.

Die Romantik war eine Epoche der europäischen Literatur, Kunst und Kultur. Sie begann gegen Ende des 18. Jahrhunderts und dauerte in der Literatur bis etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Epoche wird in Frühromantik (bis 1804), Hochromantik (bis 1815) und Spätromantik (bis 1848) unterschieden. Die Zeit der Romantik war für die Menschen in Europa von bedeutenden Umbrüchen geprägt. Die Französische Revolution (beginnend im Jahr 1789) zog weitreichende Folgen für ganz Europa nach sich. Auch der Fortschritt in Technik und Wissenschaft, der den Beginn des industriellen Zeitalters einläutete, verunsicherte die Menschen und prägte die Gesellschaft. Die zentralen Motive der Romantik sind das Schaurige, Leidenschaftliche, Unterbewusste, Fantastische, Individuelle, Gefühlvolle und Abenteuerliche, welche die Grenzen des Verstandes sprengen und erweitern sollen und sich gegen das bloße Nützlichkeitsdenken sowie die Industrialisierung richten. Die Romantiker sehnen sich nach der Einheit von Natur und Geist. Ein Hinwenden zum Mittelalter ist erkennbar. So werden Kunst und Architektur dieser vergangenen Zeit geschätzt. Die Missstände dieser Zeit bleiben jedoch unerwähnt. Die Romantik stellt die Freiheit der Phantasie sowohl über die Form als auch über den Inhalt des Werkes. Eine Konsequenz daraus ist ein Verschwimmen der Grenzen zwischen Lyrik und Epik. Die festen Regeln und Ziele der Klassik werden in der Romantik zurückgelassen. Eine gewisse Maß- und Regellosigkeit in den Werken fällt auf.

Das Gedicht besteht aus 27 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 95 Worte. Die Gedichte „Das Königslied“, „Das Lied vom Hemdchen“ und „Der Vulkan“ sind weitere Werke der Autorin Bettina von Arnim. Auf abi-pur.de liegen zur Autorin des Gedichtes „An Pamphilio“ keine weiteren Gedichte vor.

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