Hymne an die Göttin der Harmonie von Johann Christian Friedrich Hölderlin
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Urania, die glänzende Jungfrau, hält mit ihrem Zau |
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bergürtel das Weltall in tobendem Entzücken zusam |
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men. |
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Ardinghello |
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Froh, als könnt ich Schöpfungen beglücken, |
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Kühn, als huldigten die Geister mir, |
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Nahet, in dein Heiligtum zu blicken, |
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Hocherhabne! meine Liebe dir; |
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Schon erglüht der wonnetrunkne Seher |
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Von den Ahndungen der Herrlichkeit, |
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Ha, und deinem Götterschoße näher |
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Höhnt des Siegers Fahne Grab und Zeit. |
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Tausendfältig, wie der Götter Wille, |
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Weht Begeisterung den Sänger an, |
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Unerschöpflich ist der Schönheit Fülle, |
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Grenzenlos der Hoheit Ozean. |
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Doch vor allem hab ich dich erkoren, |
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Bebend, als ich ferne dich ersah, |
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Bebend hab ich Liebe dir geschworen, |
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Königin der Welt! Urania. |
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Was der Geister stolzestes Verlangen |
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In den Tiefen und den Höhn erzielt, |
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Hab ich allzumal in dir empfangen, |
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Sint dich ahndend meine Seele fühlt. |
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Dir entsprossen Myriaden Leben, |
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Als die Strahlen deines Angesichts, |
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Wendest du dein Angesicht, so beben |
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Und vergehn sie, und die Welt ist Nichts. |
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Thronend auf des alten Chaos Wogen, |
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Majestätisch lächelnd winktest du, |
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Und die wilden Elemente flogen |
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Liebend sich auf deine Winke zu. |
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Froh der seligen Vermählungsstunde |
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Schlangen Wesen nun um Wesen sich, |
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In den Himmeln, auf dem Erdenrunde |
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Sahst du, Meisterin! im Bilde dich. |
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Ausgegossen ist des Lebens Schale, |
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Bächlein, Sonnen treten in die Bahn, |
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Liebetrunken schmiegen junge Tale |
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Sich den liebetrunknen Hügeln an: |
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Schön und stolz wie Göttersöhne hangen |
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Felsen an der mütterlichen Brust, |
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Von der Meere wildem Arm umfangen, |
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Bebt das Land in niegefühlter Lust. |
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Warm und leise wehen nun die Lüfte, |
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Liebend sinkt der holde Lenz ins Tal: |
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Haine sprossen an dem Felsgeklüfte, |
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Gras und Blumen zeugt der junge Strahl. |
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Siehe, siehe, vom empörten Meere, |
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Von den Hügeln, von der Tale Schoß, |
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Winden sich die ungezählten Heere |
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Freudetaumelnder Geschöpfe los. |
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Aus den Hainen wallt ins Lenzgefilde |
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Himmlischschön der Göttin Sohn hervor, |
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Den zum königlichen Ebenbilde |
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Sie im Anbeginne sich erkor: |
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Sanftbegrüßt von Paradiesesdüften |
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Steht er wonniglichen Staunens da, |
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Und der Liebe großen Bund zu stiften, |
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Singt entgegen ihm Urania: |
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»Komm, o Sohn! der süßen Schöpfungsstunde |
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Auserwählter, komm und liebe mich! |
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Meine Küsse weihten dich zum Bunde, |
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Hauchten Geist von meinem Geist in dich. |
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Meine Welt ist deiner Seele Spiegel, |
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Meine Welt, o Sohn! ist Harmonie, |
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Freue dich! Zum offenbaren Siegel |
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Meiner Liebe schuf ich dich und sie. |
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Trümmer ist der Wesen schöne Hülle, |
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Knüpft sie meiner Rechte Kraft nicht an. |
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Mir entströmt der Schönheit ewge Fülle, |
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Mir der Hoheit weiter Ozean. |
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Danke mir der zauberischen Liebe, |
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Mir der Freude stärkenden Genuß, |
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Deine Tränen, deine schönsten Triebe |
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Schuf, o Sohn! der schöpferische Kuß. |
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Herrlicher mein Bild in dir zu finden, |
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Haucht ich Kräfte dir und Kühnheit ein, |
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Meines Reichs Gesetze zu ergründen, |
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Schöpfer meiner Schöpfungen zu sein. |
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Nur im Schatten wirst du mich erspähen, |
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Aber liebe, liebe mich, o Sohn! |
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Drüben wirst du meine Klarheit sehen, |
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Drüben kosten deiner Liebe Lohn.« |
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Nun, o Geister! in der Göttin Namen, |
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Die uns schuf im Anbeginn der Zeit, |
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Uns, die Sprößlinge von ihrem Samen, |
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Uns, die Erben ihrer Herrlichkeit, |
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Kommt zu feierlichen Huldigungen |
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Mit der Seele ganzer Götterkraft, |
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Mit der höchsten der Begeisterungen |
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Schwört vor ihr, die schuf und ewig schafft. |
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Frei und mächtig, wie des Meeres Welle, |
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Rein wie Bächlein in Elysium, |
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Sei der Dienst an ihres Tempels Schwelle, |
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Sei der Wahrheit hohes Priestertum. |
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Nieder, nieder mit verjährtem Wahne! |
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Stolzer Lüge Fluch und Untergang, |
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Ruhm der Weisheit unbefleckter Fahne, |
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Den Gerechten Ruhm und Siegsgesang! |
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Ha, der Lüge Quell - wie tot und trübe! |
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Kräftig ist der Weisheit Quell und süß! |
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Geister! Brüder! dieser Quell ist Liebe, |
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Ihn umgrünt der Freuden Paradies. |
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Von des Erdelebens Tand geläutert, |
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Ahndet Götterlust der zarte Sinn, |
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Von der Liebe Labetrunk erheitert, |
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Naht die Seele sich der Schöpferin. |
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Geister! Brüder! unser Bund erglühe |
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Von der Liebe göttlicher Magie. |
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Unbegrenzte, reine Liebe ziehe |
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Freundlich uns zur hohen Harmonie. |
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Sichtbar adle sie die treuen Söhne, |
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Schaff in ihnen Ruhe, Mut und Tat, |
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Und der heiligen Entzückung Träne, |
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Wenn Urania der Seele naht. |
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Siehe, Stolz und Hader ist vernichtet, |
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Trug ist nun und blinde Lüge stumm, |
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Streng ist Licht und Finsternis gesichtet, |
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Rein der Wahrheit stilles Heiligtum. |
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Unsrer Wünsche Kampf ist ausgerungen, |
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Himmelsruh errang der heiße Streit, |
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Und die priesterlichen Huldigungen |
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Lohnet göttliche Genügsamkeit. |
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Stark und selig in der Liebe Leben |
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Staunen wir des Herzens Himmel an, |
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Schnell wie Seraphin im Fluge, schweben |
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Wir zur hohen Harmonie hinan. |
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Das vermag die Saite nicht zu künden, |
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Was Urania den Sehern ist, |
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Wenn von hinnen Nacht und Wolke schwinden, |
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Und in ihr die Seele sich vergißt. |
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Kommt den Jubelsang mit uns zu singen, |
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Denen Liebe gab die Schöpferin! |
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Millionen, kommt emporzuringen |
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Im Triumphe zu der Königin! |
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Erdengötter, werft die Kronen nieder! |
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Jubelt, Millionen fern und nah! |
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Und ihr Orione, hallt es wider: |
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Heilig, heilig ist Urania! |
Details zum Gedicht „Hymne an die Göttin der Harmonie“
18
140
774
1770 - 1843
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang
Gedicht-Analyse
Das gegebene Gedicht ist „Hymne an die Göttin der Harmonie“ von Johann Christian Friedrich Hölderlin, einem deutschen Dichter der Romantik, der von 1770 bis 1843 lebte.
Der erste Eindruck des Gedichts ist, dass es eine Ode an eine mächtige figurative Gottheit ist, die als „die Göttin der Harmonie“ oder „Urania“ dargestellt wird. Diese weibliche Figur wird auf verschiedene Weisen gepriesen, was auf ihre symbolische Bedeutung in Hölderlins Weltsicht hinweist.
Im Hinblick auf den Inhalt des Gedichts setzt sich das lyrische Ich mit der Betrachtung der Welt im Kontext einer übergeordneten harmonischen Ordnung auseinander. Es stellt die Urania als göttlichen Urheber dieser Harmonie dar, deren prägende Kraft in allen Aspekten der Natur und des menschlichen Daseins sichtbar wird. Das lyrische Ich betont die Beziehung zwischen Mensch und Natur und die Notwendigkeit von Harmonie, Liebe und Respekt in dieser Beziehung.
In Bezug auf Form und Sprache hat das Gedicht eine sehr strukturierte Form mit zahlreichen Strophen, die jeweils acht Verse enthalten. Dies spiegelt die Ordnung und Harmonie wider, die das lyrische Ich in der Welt sieht. Die Sprache des Gedichts ist reich und bildhaft und greift auf eine Reihe von Naturbildern zurück, um die Harmonie und Schönheit der Welt zu illustrieren. Es ist auch religiös konnotiert, was darauf hindeutet, dass das lyrische Ich das Göttliche in der Natur sieht.
Das Gedicht ist eine feierliche Lobpreisung der Harmonie, verstanden als eine tiefe Verbindung zwischen Mensch und Natur. Hölderlin fordert den Leser durch sein lyrisches Ich auf, die Welt als ein harmonisches Ganzes zu sehen und seine Rolle in dieser Harmonie zu erkennen und zu respektieren. Das lyrische Ich strebt danach, sich in dieser Harmonie zu verankern und auf diese Weise eine tiefere Verbindung mit der Welt und seinen Mitmenschen zu knüpfen.
Weitere Informationen
Der Autor des Gedichtes „Hymne an die Göttin der Harmonie“ ist Johann Christian Friedrich Hölderlin. Der Autor Johann Christian Friedrich Hölderlin wurde 1770 in Lauffen am Neckar geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1786 bis 1843 entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang, Klassik, Romantik, Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das 774 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 140 Versen mit insgesamt 18 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Johann Christian Friedrich Hölderlin sind „Abbitte“, „Abendphantasie“ und „An Ihren Genius“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Hymne an die Göttin der Harmonie“ weitere 181 Gedichte vor.
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- An Ihren Genius
- An die Deutschen
- An die Parzen
- An die jungen Dichter
- An unsre Dichter
- Das Schicksal
- Das Unverzeihliche
- Dem Genius der Kühnheit
Zum Autor Johann Christian Friedrich Hölderlin sind auf abi-pur.de 181 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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