Hört ich die Warnenden itzt von Johann Christian Friedrich Hölderlin

Hört ich die Warnenden itzt, sie lächelten meiner und
dächten,
Früher anheim uns fiel, weil er uns scheute, der Tor.
Und sie achtetens keinen Gewinn, ...
...
Singt, o singet mir nur, unglückweissagend, ihr
Furchtbarn,
Schicksalsgötter, das Lied immer und immer ums
Ohr.
10 
Euer bin ich zuletzt, ich weiß es, doch will zuvor ich
11 
Mir gehören und mir Leben erbeuten und Ruhm.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.8 KB)

Details zum Gedicht „Hört ich die Warnenden itzt“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
11
Anzahl Wörter
60
Entstehungsjahr
1770 - 1843
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Das Gedicht mit dem Titel „Hört ich die Warnenden itzt“ stammt von Johann Christian Friedrich Hölderlin, einem bedeutenden deutschen Dichter der Romantik, der von 1770 bis 1843 lebte. Damit kann das Gedicht zeitlich in die Epoche der Romantik eingeordnet werden, die die literarische Szene von etwa 1795 bis 1848 prägte.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht intensiv und emotional, es scheint um innere Kämpfe und einen starken Wunsch nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung zu gehen.

Inhaltlich handelt das Gedicht von einer Konfrontation des lyrischen Ichs mit Warnungen oder Prophezeiungen (die „Warnenden“), die wahrscheinlich negative Ereignisse oder Schwierigkeiten vorhersagen („unglückweissagend“). Das lyrische Ich setzt sich jedoch gegen diese Vorhersagen zur Wehr und behält seine Entschlossenheit bei, sein eigenes Leben und seinen Ruhm zu erobern („Mir gehören und mir Leben erbeuten und Ruhm“). Es scheint, dass das lyrische Ich die Vorstellung ablehnt, dass sein Schicksal vorbestimmt ist oder von äußeren Mächten kontrolliert wird („Euer bin ich zuletzt, ich weiß es“). Es ist ein starkes statement meiner Unabhängigkeit und Autonomie.

In Bezug auf Form und Sprache folgt Hölderlin nicht strikt den traditionellen Vers- und Strophenformen, sondern lässt seine Gedanken frei fließen und verwendet eine eher komplexe und metaphorische Sprache. Der Ausdruck „die Warnenden“ ist beispielsweise eine metaphorische Beschreibung von irgendwelchen Kräften oder Personen, die dem lyrischen Ich eine Art Warnung oder Ratschlag geben. „Schicksalsgötter“ sind wiederum eine Metapher für die Mächte, die nach der Vorstellung des lyrischen Ichs über sein Schicksal bestimmen.

Abschließend lässt sich sagen, dass dieses Gedicht einen tiefen Einblick in die innere Welt des lyrischen Ichs gewährt und dessen Widerstand gegen äußere Einflüsse und das Streben nach Selbstbestimmung thematisiert. Dabei nutzt Hölderlin die sprachlichen Mittel der Lyrik, um diese Emotionen und Gedanken auf eine eindrucksvolle und kraftvolle Weise darzustellen.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Hört ich die Warnenden itzt“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Johann Christian Friedrich Hölderlin. 1770 wurde Hölderlin in Lauffen am Neckar geboren. In der Zeit von 1786 bis 1843 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang, Klassik, Romantik, Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das Gedicht besteht aus 11 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 60 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Johann Christian Friedrich Hölderlin sind „An unsre Dichter“, „Das Schicksal“ und „Das Unverzeihliche“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Hört ich die Warnenden itzt“ weitere 181 Gedichte vor.

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