’S ist ein Bursch in dem Städtchen von Robert Burns

’S ist ein Bursch in dem Städtchen,
Den lieben die Mädchen
’S wär schad’, wenn er schiede von uns immerdar;
Er ist hübsch, offenbar
Sein Auge so klar
Und dann hat er natürlich gekräuseltes Haar.
Sein Rock, der ist grau
Und die Mütze ist blau
Schneeweiß ist die Weste, als ging’s zum Altar;
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Die Hose erst gar
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Schön himmelblau war
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Und die Schnall’n an den Schuhen, was waren die rar!
 
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Er hat auch Vermögen,
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Man liebt ihn deßwegen;
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Hat Land und hat Vieh und ein hübsch Sümmchen baar;
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Doch ist es auch wahr,
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Er macht sich zu rar
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Und bringet den Mädchen nicht Huld’gungen dar.
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Da ist Meg mit der Mühle,
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Die möcht’ ihn, wie Viele,
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Und Susie, deren Vater ein Edelherr war;
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Da ist Lucie Dunbar,
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Doch er macht sich rar,
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Liebt sich selbst nur, das ist, wie die Sonne, doch klar.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.8 KB)

Details zum Gedicht „’S ist ein Bursch in dem Städtchen“

Autor
Robert Burns
Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
24
Anzahl Wörter
146
Entstehungsjahr
1789
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Das zu interpretierende Gedicht trägt den Titel „’S ist ein Bursch in dem Städtchen“ und stammt von Robert Burns, einem schottischen Dichter, der vom 25. Januar 1759 bis zum 21. Juli 1796 lebte. Die zeitliche Einordnung des Gedichtes kann daher in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts gemacht werden.

In einer ersten Betrachtung fällt auf, dass es sich um ein recht eindeutiges und sprachlich simples Gedicht handelt, was es vereinfacht, einen klaren Inhalt wiederzugeben: Es geht um einen jungen Mann, der in einer kleinen Stadt lebt und von den Mädchen sehr begehrt wird. Er wird sowohl aufgrund seiner körperlichen Attribute – sein Aussehen und sein Haar – als auch wegen seines Reichtums und Status geliebt.

In dem Gedicht spricht das lyrische Ich in einer Art Beobachterrolle über den jungen Mann. Dabei deutet es an, dass es Schade wäre, wenn er die Stadt verlassen würde (Vers 3). Des Weiteren macht das lyrische Ich die Vermutung, dass dieser junge Mann sich selbst am meisten liebt (Vers 24), was auf einen selbstbezogenen Charakter hindeutet.

Die Form des Gedichts ist in Strophen und Verse eingeteilt, wobei jede Strophe jeweils 12 Verse hat. Die Sprache ist einfach und verständlich, was den Text zugänglich macht. Die Beschreibungen sind teils humorvoll (Vers 12: „und die Schnall’n an den Schuhen, was waren die rar!“) und teils sehr direkt (Vers 13: „Er hat auch Vermögen, man liebt ihn deßwegen“).

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Gedicht auf eine einfache und charmante Art und Weise das Bild eines jungen, attraktiven Mannes zeichnet, der trotz aller Vorzüge, die ihn auszeichnen, seiner Umgebung gegenüber distanziert und selbstbezogen scheint.

Weitere Informationen

Robert Burns ist der Autor des Gedichtes „’S ist ein Bursch in dem Städtchen“. Geboren wurde Burns im Jahr 1759 in Alloway (Ayrshire). Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1789. Der Erscheinungsort ist Berlin. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang oder Klassik zugeordnet werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 146 Wörter. Es baut sich aus 2 Strophen auf und besteht aus 24 Versen. Robert Burns ist auch der Autor für Gedichte wie „Betrog’ner Bursch“, „Beß und ihr Spinnrad“ und „Da liegt der Hund begraben“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „’S ist ein Bursch in dem Städtchen“ weitere 101 Gedichte vor.

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