Zu spät von Emanuel Geibel

Schwalben kehren im Lenz zurück,
Gras und Blumen erstehen,
Aber, das du versäumt, das Glück
Weckt kein mailiches Wehen.
 
Als die Liebe vorüberfuhr,
Nicht umfingst du die rasche;
Heute suchst du und findest nur
Statt der Gluten die Asche.
 
Fremd heut wendet sich ab, der einst
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Dein gedachte mit Sehnen,
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Und du wandelst allein und weinst
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Nie versiegende Thränen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Zu spät“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
59
Entstehungsjahr
nach 1831
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Zu spät“ wurde von dem deutschen Dichter Emanuel Geibel geschrieben, der von 1815 bis 1884 lebte. Dies platziert das Werk stilistisch in die Epoche des Biedermeier und der darauf folgenden spätromantischen Phase.

Der erste Eindruck dieses Gedichts ist melancholisch und retrospektiv. Es gibt eine Atmosphäre von Verlust und Bedauern, mit starken naturbezogenen Bildern, die an den Wechsel der Jahreszeiten und die Unausweichlichkeit der Zeit erinnern.

Einfach formuliert, behandelt das Gedicht das Thema verlorener Chancen, speziell im Kontext von Liebe und Beziehungen. Das lyrische Ich spricht über die Rückkehr der Schwalben im Frühling und den Neubeginn, der dennoch das verlorene Glück nicht zurückbringt. Es wird eine vergangene Liebe beschrieben, die nicht ergriffen wurde, als sie da war (Vers 5-8). Im letzten Vers (Vers 9-12) wird dann die Einsamkeit und das Weinen beklagt, die nun das Leben des lyrischen Ichs kennzeichnen.

Emanuel Geibel verwendet in seinem Gedicht „Zu spät“ eine sehr bildliche und symbolgeladene Sprache, die Naturerscheinungen wie die Jahreszeiten, Schwalben und Pflanzen nutzt, um die Gefühle des lyrischen Ichs widerzuspiegeln. Die Struktur des Gedichts ist klar und einfach gehalten, mit drei Strophen zu je vier Versen. Ein Charakteristikum Geibels ist die Verwendung des Reimschemas ABAB in seinen Strophen, was auch in diesem Gedicht beibehalten wird.

Die melancholische und retrospektive Atmosphäre, die durch das Thema des verlorenen Glücks entsteht, wird durch die formale und sprachliche Gestaltung des Gedichts verstärkt. Mit klaren Bildern und Metaphern weckt Geibel starke Emotionen und lädt die Leser ein, über die Vergänglichkeit des Glücks und die Bedeutung unbeachteter Möglichkeiten nachzudenken.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Zu spät“ ist Emanuel Geibel. Geibel wurde im Jahr 1815 in Lübeck geboren. Zwischen den Jahren 1831 und 1884 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Leipzig. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus oder Naturalismus zuordnen. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 59 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Emanuel Geibel sind „Hoffnung“, „Entschwunden“ und „Der Tod des Tiberius“. Zum Autor des Gedichtes „Zu spät“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 67 Gedichte vor.

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