’s Härzli von Paul Haller

Nächt het mr myn es Härzli,
Es goldigs Härzli gschänkt,
Und het mr’s ame Schnüerli
Ums Blusechrägli ghänkt.
 
Z’nacht liggi under dr Decki
Und legge ’s Härzli druf,
Und mitem Fingernagel
Goht’s wine Muschlen uf.
 
Zweu o wie liebi Auge
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Händ usegluegt und gsäit:
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Guet Nacht! Do hani’s gschmützlet
12 
Und’s unders Chüssi gläit.
 
13 
Was het’s mr iez au traumet?
14 
Es häig mr’s öpper gnoh.
15 
Gschwind längi under d’Decki:
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Gottlob! es isch no do!
 
17 
Iez muesi’s bis am Morge
18 
No mängist füreneh:
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’S isch halt es härzigs Härzli,
20 
Und myne het mr’s ’geh.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.3 KB)

Details zum Gedicht „’s Härzli“

Autor
Paul Haller
Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
102
Entstehungsjahr
nach 1898
Epoche
Naturalismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „’s Härzli“ wurde von Paul Haller verfasst, einem schweizerischen Schriftsteller, der von 1882 bis 1920 lebte. Daher lässt sich das Gedicht zeitlich in die Epoche des frühen 20. Jahrhunderts einordnen.

Beim ersten Eindruck fällt auf, dass das Gedicht in Schweizerdeutsch verfasst ist, was für eine besondere regionale Färbung sorgt und dem Text eine persönliche, intime Note gibt. Die Atmosphäre wirkt insgesamt sehr liebevoll und fürsorglich.

In einfachen Worten erzählt das Gedicht von jemandem, der ein kleines goldenes Herz als Geschenk erhält. Das lyrische Ich behandelt dieses Herz mit großer Sorgfalt, legt es unter das Kissen und kontrolliert nachts, ob es noch da ist. Am Morgen stellt das lyrische Ich fest, dass es das Herz noch immer besitzt. Das Herz scheint ein sehr wertvolles Geschenk zu sein, an dem das lyrische Ich hängt.

Die Aussage des lyrischen Ichs kann als ein Ausdruck von Wertschätzung und Liebe gedeutet werden. Offenbar hat ihm der Schenker etwas äußerst Wichtiges und Wertvolles anvertraut. Das Herz steht womöglich als Symbol für Zuneigung oder gar Liebe. Die Botschaft könnte somit sein, dass echte Liebe und Zuneigung etwas äußerst Kostbares sind, das man hegen und pflegen sollte.

Das Gedicht besteht aus fünf Strophen mit jeweils vier Versen. Die Sprache ist volkstümlich und schlicht gehalten, was zur Gesamtatmosphäre von Einfachheit und Unmittelbarkeit beiträgt. Die Form und Sprache sind eng miteinander verzahnt und sorgen dafür, dass die liebevolle Grundstimmung optimal zum Ausdruck kommt. Die Wiederholung bestimmter Motive, etwa das regelmäßige Kontrollieren des Herzens unter dem Kissen, schafft eine besondere Rhythmik und unterstützt die intensive emotionale Wirkung des Gedichts.

Weitere Informationen

Das Gedicht „’s Härzli“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Paul Haller. Im Jahr 1882 wurde Haller in Rein bei Brugg geboren. In der Zeit von 1898 bis 1920 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Aarau. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Naturalismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Der Schriftsteller Haller ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 102 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 5 Strophen. Die Gedichte „An die blasse Sonne II“, „An die strahlende Sonne“ und „An eine Sängerin“ sind weitere Werke des Autors Paul Haller. Zum Autor des Gedichtes „’s Härzli“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 65 Gedichte vor.

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