1. August 1914 von Paul Haller

Auf, Schweizer! Hört den Völkerföhn
Europas Tal durchstürmen!
Schon glüht’s und sprüht’s aus banger Nacht.
Nun stürmt’s und ruft zur Feuerwacht
Für’s Land von allen Türmen.
 
Nun kreißt der Erde Mutterschoß,
Armeen zu gebären.
Laut stöhnt im Weh der alte Grund.
Nun Schweizer, auf! uns ruft sein Mund
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Zum Starksein und Bewähren.
 
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Ringsum erblüht die rote Schlacht,
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Ein Rosenfeld von Leichen.
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Uns sei der grause Völkertod
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Zur Lebenspflicht ein Aufgebot
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Und mahnend Feuerzeichen!
 
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Am Himmel schwingt ein neuer Gott
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Die donnernden Gewalten.
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Ein Todesleuchten fern und nah. –
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Nun Schweizer, auf! der Sturm ist da,
20 
Nun betet zu dem alten!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.8 KB)

Details zum Gedicht „1. August 1914“

Autor
Paul Haller
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
103
Entstehungsjahr
nach 1898
Epoche
Naturalismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „1. August 1914“ von Paul Haller ist ein Aufruf an die Schweizer, sich für ihr Land zu erheben und für ihre Freiheit und Unabhängigkeit zu kämpfen. Der Völkerföhn (ein Signalhorn) steht für den Aufruf zum Kampf und zum Widerstand gegen die feindlichen Mächte Europas. Der Text drückt die dringende Notwendigkeit aus, für das Land und für die gemeinsame Sache zu kämpfen, und fordert die Menschen auf, sich für die Feuerwacht zu engagieren und für das Land von allen Türmen aus zu kämpfen.

Das Gedicht nimmt auch Bezug auf den Ersten Weltkrieg und die damit verbundenen Konflikte und Verluste. Die „rote Schlacht“ und das „Rosenfeld von Leichen“ symbolisieren den blutigen Krieg und die Tragödie des Todes. Der Aufruf zur Pflichterfüllung und zum Kampf für das Land wird in diesem Kontext als notwendig und heilig dargestellt.

Haller betont auch die Wichtigkeit des Zusammenhalts und der Solidarität in dieser schwierigen Zeit. Der Text ruft die Schweizer auf, sich für ihre gemeinsame Sache zu engagieren und sich gegen den Feind zu vereinen. Der „alte Gott“ im letzten Vers könnte sich auf die historische Rolle der Schweiz als neutrales Land beziehen und die Bedeutung der Bewahrung der Unabhängigkeit und Neutralität betonen.

Insgesamt kann das Gedicht als ein patriotischer Appell verstanden werden, der die Schweizer zur Einigkeit und zum Widerstand gegen Bedrohungen aufruft und die Wichtigkeit des Kampfes für die Freiheit und Unabhängigkeit betont.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „1. August 1914“ des Autors Paul Haller. Der Autor Paul Haller wurde 1882 in Rein bei Brugg geboren. In der Zeit von 1898 bis 1920 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Aarau. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Naturalismus zuordnen. Haller ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das 103 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Paul Haller ist auch der Autor für Gedichte wie „An die Mutter“, „An die blasse Sonne I“ und „An die blasse Sonne II“. Zum Autor des Gedichtes „1. August 1914“ haben wir auf abi-pur.de weitere 65 Gedichte veröffentlicht.

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