Unsre Stunde von Richard Dehmel

Es dunkelt schon. Komm, geh nach Haus.
Komm! das Kastanien-Blattgewühl
streckt sich wie Krallen nach uns aus.
Es ist zu einsam hier, zu schwül
für uns.
 
Denn sieh: die Linien deiner Hand
laufen den meinen viel zu gleich.
Du schienst mir plötzlich so verwandt,
so vorbekannt;
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vielleicht aus einem andern Reich.
 
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Ich hatt 'ne Schwester, die ist tot.
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Sei nicht so stumm, als wärst du taub!
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Die Abendwolke dampft so rot
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durchs junge Laub,
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als ob sie uns Blutschande droht.
 
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Horch! Ja, so wild und unverwandt,
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wie jetzt die Nachtigall da schlug,
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zittert dein Herz in meiner Hand.
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Wir wissen es; das ist genug
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für uns.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.4 KB)

Details zum Gedicht „Unsre Stunde“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
106
Entstehungsjahr
1863 - 1920
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichtes „Unsre Stunde“ ist Richard Dehmel. Der Autor Richard Dehmel wurde 1863 in Wendisch-Hermsdorf, Mark Brandenburg geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1879 und 1920. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Moderne zuordnen. Bei dem Schriftsteller Dehmel handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 106 Worte. Weitere Werke des Dichters Richard Dehmel sind „An mein Volk“, „Antwort“ und „Auf der Reise“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Unsre Stunde“ weitere 522 Gedichte vor.

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