Der Strauß von Richard Dehmel

Nun nimm drei weiße Nelken du,
mein Weib. Und du. Geliebte, nimm
diese drei roten noch dazu.
Und in die nickenden Nelken tu
ich eine dunkelgelbe Rose.
 
Seht: ist es nicht ein lockender Strauß,
ganz Eins auf diesem schwarzen Tuch?
Und sieht so farbenfriedsam aus.
Und nur von doppeltem Geruch:
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die je drei Nelken und die Rose.
 
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Nein, laßt! entzweit den Stengelbund
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nicht! laßt! Sonst scheint so kalt und tot
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bloß Gelb zu Weiß, und glüht so heiß
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und brennt so wild bloß Gelb zu Rot;
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dann, ja, dann hass' ich wohl die Nelken!
 
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Dann hass' ich wild das zahme Weiß
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und hasse kalt die rote Glut,
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wohl bis zur Mordlust! Ja, es tut
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mir weh, daß von Geruch und Blut
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so reizend gleich sind alle Nelken!
 
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Was willst du so entsetzt? Nein, bleib,
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Geliebte, nimm, still seh ich zu:
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nimm jetzt die weißen Nelken Du!
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und die drei roten Du, mein Weib!
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und ich die dunkelgelbe Rose.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.7 KB)

Details zum Gedicht „Der Strauß“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
25
Anzahl Wörter
158
Entstehungsjahr
1863 - 1920
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Strauß“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Richard Dehmel. 1863 wurde Dehmel in Wendisch-Hermsdorf, Mark Brandenburg geboren. Zwischen den Jahren 1879 und 1920 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht der Epoche Moderne zuordnen. Der Schriftsteller Dehmel ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 158 Wörter. Es baut sich aus 5 Strophen auf und besteht aus 25 Versen. Die Gedichte „Auf der Reise“, „Aufblick“ und „Ballade vom Volk“ sind weitere Werke des Autors Richard Dehmel. Zum Autor des Gedichtes „Der Strauß“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 522 Gedichte vor.

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