Es war ’ne Maid von Robert Burns

Es war ’ne Maid, ward Meg genannt,
Spann über’m Moor, sie lebt’ davon,
Es war ein Bursch, der folgte ihr,
Der Bursch hieß Duncan Davison.
Das Moor war Brei, und Meg war scheu,
Der Duncan kam nur langsam fort,
Naht’ er sich ihr, erboos’t’ sie schier,
Und jagt’ ihn mit dem Rocken fort.
 
Meg immer vor, ging’s über’s Moor
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Der Bach war klar, das Thal war grün,
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Als müd gehetzt er sie, da setzt
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Sie ’s Spinnrad zwischen sich und ihn.
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Doch Duncan schwor ’nen heil’gen Eid,
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Meg müßte morgen Braut schon sein,
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Da nahm die Meg ihr Spinnrad auf
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Und warf es in den Bach hinein.
 
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Woll’n bau’n ein Haus – ein lieb, lieb Haus
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Und leben wie die Täubchen d’rin,
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Was wird das schön des Abends sein,
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Bei meiner holden Spinnerin.
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Ein Mann mag trinken ohne Rausch,
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Mag fechten ohn’ besiegt zu sein;
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Ein Mann mag küssen eine Maid,
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Wird’s nächste mal willkommen sein.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.6 KB)

Details zum Gedicht „Es war ’ne Maid“

Autor
Robert Burns
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
24
Anzahl Wörter
164
Entstehungsjahr
1788
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Das Gedicht trägt den Titel „Es war ’ne Maid“ und wurde von Robert Burns verfasst, einem schottischen Dichter, der von 1759 bis 1796 lebte. Es lässt sich aufgrund des Entstehungsdatums des Autors dem 18. Jahrhundert zuordnen.

Der erste Eindruck des Gedichts lässt auf eine romantische und nostalgische Stimmung schließen, welche durch die Erwähnung rustikaler und ländlicher Szenen sowie der Erzählung einer Liebesgeschichte hervorgerufen wird. Die Handlung spielt in der Natur und es wird eine Art Versteckspiel zwischen einer jungen Frau, Meg, und einem Mann, Duncan Davison, beschrieben.

Das lyrische Ich erzählt von einer jungen Frau, die in einem Torfmoor lebt und ihren Lebensunterhalt durch Spinnerei verdient. Ein junger Mann folgt ihr und versucht, ihr Herz zu gewinnen, aber sie ist zurückhaltend. Trotz seiner Bemühungen und Schwüre, sie zur Frau zu nehmen, wehrt sie ihn immer wieder ab, sogar mit ihrem Spinnrad. In den verschiedenen Strophen werden die Begegnungen zwischen den beiden und die Reaktionen der jungen Frau detailliert beschrieben. Obwohl das lyrische Ich kein direkter Teilnehmer der Geschichte ist, nimmt es dennoch eine beobachtende und erzählende Rolle ein.

Formal besteht das Gedicht aus drei Strophen zu je acht Versen. Die klare und einfache Sprache, die Verwendung von Umgangssprache und der Mangel an komplizierten Metaphern machen das Gedicht leicht verständlich und geben dem Leser das Gefühl, selbst Teil der Erzählung zu sein. Die Versform ist ebenfalls einfach, was zur allgemeinen Leichtigkeit und Zugänglichkeit des Gedichts beiträgt.

Die Sprache des Gedichts ist eher einfach und direkt, ohne viele metaphorische Ausschmückungen oder lyrische Mittel. Es basiert hauptsächlich auf erzählenden und deskriptiven Elementen, was dazu führt, dass die Handlung und die Charaktere klar und greifbar dargestellt werden. Dabei wird die Atmosphäre und Szenerie sehr bildhaft und einprägsam dargestellt. Das Gedicht wirkt insgesamt eher schlicht und volksnah, was es einer breiten Leserschaft zugänglich macht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Es war ’ne Maid“ ein romantisches Gedicht ist, das auf einfache und unterhaltsame Weise eine Geschichte erzählt, die sowohl für die damalige Zeit als auch heute noch verständlich und ansprechend ist. Es ist ein Beispiel für Robert Burns' Stil, der oft einfache, alltägliche Themen und Charaktere in seinen Werken verwendet.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Es war ’ne Maid“ des Autors Robert Burns. 1759 wurde Burns in Alloway (Ayrshire) geboren. 1788 ist das Gedicht entstanden. In Berlin ist der Text erschienen. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang oder Klassik kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das 164 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 24 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere Werke des Dichters Robert Burns sind „An einen Kuß“, „Betrog’ner Bursch“ und „Beß und ihr Spinnrad“. Zum Autor des Gedichtes „Es war ’ne Maid“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 101 Gedichte vor.

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