Einem ängstlich Einsteigenden von Joachim Ringelnatz
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Flieg zu, Insasse! |
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Und lasse |
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Lasse dich |
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Nur äußerlich |
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Von andern lenken. |
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Du mußt denken: |
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Deine Linie geht |
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Nach deinem Willen |
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Und im stillen |
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Wie ein arglos Gebet. |
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Selbstverständlich interessiere dich |
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Sehr für Wetter, Höhenmesser, |
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Richtung, Zeit etcetera. Jedoch: |
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Weite Gedanken tragen dich |
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Noch höher und noch besser |
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Als es deine Maschine tut. |
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Fliege gut! |
Details zum Gedicht „Einem ängstlich Einsteigenden“
Joachim Ringelnatz
4
17
55
1929
Moderne,
Expressionismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Einem ängstlich Einsteigenden“ wurde von Joachim Ringelnatz verfasst, einem deutschen Schriftsteller und Kabarettist, der von 1883 bis 1934 lebte. Das Werk dürfte also irgendwann in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts entstanden sein.
Auf den ersten Blick scheint das Gedicht eine motivierende Botschaft für jemanden zu sein, der vor einer Herausforderung oder einem neuen Lebensabschnitt steht, symbolisiert durch einen bevorstehenden Flug. Es vermittelt zusätzlich den Eindruck, dass der Autor dem lyrischen Ich Ratschläge gibt, wie es seine Angst überwinden und erfolgreich sein kann.
Inhaltlich spricht das lyrische Ich eine Person an, die kurz davor steht, einen metaphorischen 'Flug' zu starten. Es wird dazu ermutigt, sich zwar äußerlich von anderen leiten zu lassen, aber insgeheim seinen eigenen Weg zu gehen. Das lyrische Ich betont, dass der Einfluss der eigenen Gedanken und des eigenen Willens wichtiger ist als äußere Umstände. Dabei wird das Gefühl einer inneren Reise betont, die das individuelle Bewusstsein höher und weiter tragen kann als jede physische Reise.
Die kurzen, prägnanten Verse und die einfache Sprache des Gedichts spiegeln dessen Botschaft von Selbstvertrauen und Mut wider. Die formale Struktur des Gedichts ist flexibel - die Strophenlängen variieren, was die fluiden, unvorhersehbaren Aspekte des Lebens und der individuellen Reise des Einsteigenden darstellen kann.
Die einfache, direkte Sprache und die klare Syntax des Gedichts tragen zur effektiven Vermittlung seiner Botschaft bei. Die Aufforderung 'Fliege gut!' am Ende des Gedichts verleiht dem Text einen zugleich ermutigenden und sorgenvollen Ton. Insgesamt setzt Ringelnatz die Metapher des Fliegens effektiv ein, um seine Leser dazu zu ermutigen, trotz ihrer Ängste den Sprung ins Unbekannte zu wagen.
In gewisser Weise ähnelt das Gedicht einem Ratgeber, einem Leitfaden für die Überwindung von Ängsten und der Förderung von Selbstvertrauen. Es feiert den menschlichen Geist und unser Potenzial, über uns hinauszuwachsen und unseren eigenen Weg im Leben zu finden.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Einem ängstlich Einsteigenden“ des Autors Joachim Ringelnatz. Ringelnatz wurde im Jahr 1883 in Wurzen geboren. 1929 ist das Gedicht entstanden. In Berlin ist der Text erschienen. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Moderne oder Expressionismus zuordnen. Ringelnatz ist ein typischer Vertreter der genannten Epochen. Das 55 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 17 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Weitere Werke des Dichters Joachim Ringelnatz sind „Abermals in Zwickau“, „Abgesehen von der Profitlüge“ und „Abglanz“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Einem ängstlich Einsteigenden“ weitere 560 Gedichte vor.
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- Abschiedsworte an Pellka
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Zum Autor Joachim Ringelnatz sind auf abi-pur.de 560 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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