Abermals in Zwickau von Joachim Ringelnatz
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Rings um das Zwickauer Krankenstift |
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Torkeln im Schnee fette Raben, |
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Die wissen nicht, was Pulver und Gift |
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Ist, und wie gut sie es haben. |
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Es geht modern und freundlich zu |
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In den sauberen Krankenstationen. |
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Ich möchte gern einmal in Ruh |
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Dort ein, zwei Jahre wohnen. |
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Wenn das verdammte Kranksein nicht wär, |
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Das die zum Eintritt verlangen! |
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(Dann wird man zwar wie ein Teddybär |
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Von Ärzten und Schwestern empfangen.) |
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Ich denke mir: Sie sterben nie – |
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Die außerhalb – die Raben – |
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Und sind wohl auch nur Krähen, die |
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Was gegen Zwickau haben. |
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Weil sie mit ihrem großen Blick |
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So hell und weitaus spähen. – |
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Ein neuer Eindruck hier in Zwick. |
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Prost, Ärzte! und prost, Krähen! |
Details zum Gedicht „Abermals in Zwickau“
Joachim Ringelnatz
5
20
111
1929
Moderne,
Expressionismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Abermals in Zwickau“ handelt von einem Krankenstift (Krankenhaus) in Zwickau, um das herum fette Raben im Schnee torkeln. Sie wissen nicht, was Pulver und Gift sind und wie gut es ihnen geht.
Im Krankenstift ist es modern und freundlich, und der Erzähler würde gerne für ein oder zwei Jahre dort wohnen, wenn er nur nicht krank sein müsste, um aufgenommen zu werden. Wenn man krank ist, wird man wie ein Teddybär von Ärzten und Schwestern umsorgt.
Er denkt, dass die Raben wohl nie sterben und vielleicht nur Krähen sind, die etwas gegen Zwickau haben. Denn sie haben einen weiten Blick und sind neugierig. Der Erzähler findet einen neuen Eindruck von Zwickau und wünscht den Ärzten und Krähen alles gute (prost).
Die Aussage des Gedichts ist, dass das Leben und die Umgebung im Krankenstift angenehm und freundlich sind, aber es ist schade, dass man krank sein muss, um dort zu sein. Die Raben und Krähen symbolisieren Neugier und Unbekümmertheit, während die Ärzte für Fürsorge und Verantwortung stehen.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Abermals in Zwickau“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Joachim Ringelnatz. Geboren wurde Ringelnatz im Jahr 1883 in Wurzen. 1929 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in Berlin. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Moderne oder Expressionismus zuordnen. Bei dem Schriftsteller Ringelnatz handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epochen. Das vorliegende Gedicht umfasst 111 Wörter. Es baut sich aus 5 Strophen auf und besteht aus 20 Versen. Der Dichter Joachim Ringelnatz ist auch der Autor für Gedichte wie „Alte Winkelmauer“, „Alter Mann spricht junges Mädchen an“ und „Am Barren“. Zum Autor des Gedichtes „Abermals in Zwickau“ haben wir auf abi-pur.de weitere 560 Gedichte veröffentlicht.
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