Diotima von Johann Christian Friedrich Hölderlin

Du schweigst und duldest, und sie versteh’n dich nicht,
Du heilig Leben! welkest hinweg und schweigst,
Denn ach, vergebens bey Barbaren
Suchst du die Deinen im Sonnenlichte,
 
Die zärtlichgrossen Seelen, die nimmer sind!
Doch eilt die Zeit. Noch flehet mein sterblich Lied
Den Tag, der, Diotima! nächst den
Göttern mit Helden dich nennt, und dir gleicht.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.5 KB)

Details zum Gedicht „Diotima“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
57
Entstehungsjahr
1799
Epoche
Klassik,
Romantik

Gedicht-Analyse

Dieses Gedicht stammt von dem deutschen Dichter Johann Christian Friedrich Hölderlin, der von 1770 bis 1843 lebte. Somit lässt es sich zeitlich der Epoche der Weimarer Klassik und der Romantik zuordnen.

Schon beim ersten Lesen fällt das lyrische, melancholische und nachdenkliche Ton des Gedichts auf. Es scheint, als würde das lyrische Ich mit tiefem Schmerz und Sehnsucht auf etwas oder jemanden zurückblicken.

Das Gedicht handelt vom lyrischen Ich, das sich an ein „heiliges Leben“ und an „Diotima“ wendet. Allerdings scheint dieses „heilige Leben“ von anderen nicht verstanden oder gewürdigt zu werden und stirbt allmählich ab. Dennoch wird es von dem lyrischen Ich gesehnt und geehrt. „Diotima“ scheint eine geliebte oder verehrte Person zu sein, die nicht mehr da ist. Dieses Verlangen und diese Wertschätzung drückt das lyrische Ich durch sein „sterbliches Lied“ aus, das trotz der vergehenden Zeit noch immer nach diesen beiden ruft. Die emotionale Bindung und Verehrung des lyrischen Ichs zu „Diotima“ wird besonders deutlich, da sie in einer Reihe mit Göttern und Helden genannt wird.

Formal besteht das Gedicht aus zwei Strophen mit jeweils vier Versen. Es nutzt eine recht formelle und altertümliche Sprache, die das 19. Jahrhundert widerspiegelt, in dem Hölderlin lebte. Die Verwendung von Begriffen wie „Barbaren“, „Göttern“ und „Helden“ verleiht dem Gedicht eine emotionale und dramatische Färbung. Das lyrische Ich nutzt auch Metaphern wie „du heiliges Leben“ und „mein sterbliches Lied“, um seine tiefen Gefühle und seinen inneren Zustand auszudrücken. Das Gedicht schafft somit eine tiefe melancholische Atmosphäre, durchzogen von Sehnsucht und Verlust.

Weitere Informationen

Johann Christian Friedrich Hölderlin ist der Autor des Gedichtes „Diotima“. Geboren wurde Hölderlin im Jahr 1770 in Lauffen am Neckar. 1799 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in Stuttgart. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Klassik oder Romantik zuordnen. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 57 Worte. Johann Christian Friedrich Hölderlin ist auch der Autor für Gedichte wie „Abendphantasie“, „An Ihren Genius“ und „An die Deutschen“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Diotima“ weitere 181 Gedichte vor.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Fertige Biographien und Interpretationen, Analysen oder Zusammenfassungen zu Werken des Autors Johann Christian Friedrich Hölderlin

Wir haben in unserem Hausaufgaben- und Referate-Archiv weitere Informationen zu Johann Christian Friedrich Hölderlin und seinem Gedicht „Diotima“ zusammengestellt. Diese Dokumente könnten Dich interessieren.

Weitere Gedichte des Autors Johann Christian Friedrich Hölderlin (Infos zum Autor)

Zum Autor Johann Christian Friedrich Hölderlin sind auf abi-pur.de 181 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.