Die Zürcher Glocken von Luise Büchner

O, du wunderbarer grüner
See, im schönen Schweizerland,
Wie so lieblich sich die stolze
Zürich schmiegt an deinen Rand!
Hüben sanfte Rebenhügel
Hingestreut wie ein Idyll,
Drüben majestät'sche Alpen,
Schneebedecket, ernst und still.
 
Wie ein Mann ruhst du dazwischen,
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Dem ein Zaub'rer Alles lieh,
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Tiefsten Ernst und Morgenfrische,
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Frohe, starke Poesie.
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Lächelst in so holder Schöne
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Fast Vergessen mich umstrickt,
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Daß mir von den grünen Höhen
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Auch ein Grab entgegen blickt.
 
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Weh', da tönen Glockenklänge,
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Schneiden mir in's tiefste Herz,
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Niemals wachte so gewaltig
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In mir auf der erste Schmerz!
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Weh', das sind dieselben Glocken,
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Welche bebten durch die Luft,
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Als man deine theure Hülle
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Senkte in die kühle Gruft!
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Alles Andre ist vergangen,
 
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Selbst den Schmerz bethört' die Zeit,
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Aber diese Glocken sprechen
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Noch so laut, als wär es heut',
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Daß der besten Geister einem,
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Ganz erfüllt vom höchsten Drang,
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Daß dem treusten, wärmsten Herzen
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Sie getönt den Grabgesang!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (26 KB)

Details zum Gedicht „Die Zürcher Glocken“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
32
Anzahl Wörter
150
Entstehungsjahr
1821 - 1877
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Die Zürcher Glocken“ der Autorin Luise Büchner. Geboren wurde Büchner im Jahr 1821 in Darmstadt. Im Zeitraum zwischen 1837 und 1877 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her lässt sich das Gedicht den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zuordnen. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das 150 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 32 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Weitere bekannte Gedichte der Autorin Luise Büchner sind „Kam die Liebe in mein Herz gezogen“, „Am Grab des Bruders“ und „Am See“. Auf abi-pur.de liegen zur Autorin des Gedichtes „Die Zürcher Glocken“ weitere 50 Gedichte vor.

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