Petrarch und Tasso von Luise Büchner

1	Zu Laura's Preise schlug Petrarch die Leier,
2	Und all sein Denken war nur eine Feier
3	Für sie, der seine ganze Seele lebt;
4	Doch strebt' er nie nach irdischem Besitze,
5	Sie war die Göttin auf dem Wolkensitze,
6	Zu der kein Sterblicher die Wünsche hebt.
7	So strömte Tasso aus der Liebe Quelle
8	Der Dichtkunst heil'ge, segensreiche Welle,
9	Für Leonore sang sein Genius.
10	An ihrem Geiste durst' er sich entzünden,
11	Er war ihr nahe; ihre Blicke künden
12	Ihm manchen tiefen, ahnungsvollen Gruß.
13	Da sinkt er nieder vor dem hohen Weibe,
14	Und wird des Stolzes, wird der Rohheit Scheibe,
15	Weil menschlich er empfand der Liebe Schmerz
16	Wohl mag ich staunend auf Petrarcha sehen,
17	Den Liebessänger, frei von ird'schen Wehen
18	Zu Tasso aber fliegt mein ganzes Herz!

Details zum Gedicht „Petrarch und Tasso“

Gedicht-Analyse

Luise Büchner ist die Autorin des Gedichtes „Petrarch und Tasso“. Büchner wurde im Jahr 1821 in Darmstadt geboren. Zwischen den Jahren 1837 und 1877 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten der Autorin kann der Text den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zugeordnet werden. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das vorliegende Gedicht umfasst 122 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 18 Versen. Weitere bekannte Gedichte der Autorin Luise Büchner sind „Wenn diese Stirne trüb der Gram umdüstert“, „Kam die Liebe in mein Herz gezogen“ und „Die Zürcher Glocken“. Zur Autorin des Gedichtes „Petrarch und Tasso“ haben wir auf abi-pur.de weitere 50 Gedichte veröffentlicht.

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