Bei Sonnenschein von Karl Heinrich Wilhelm Wackernagel

Die Sonne scheinet hell und warm,
Als wäre nichts geschehen:
Sie achtet nicht, daß tief in Harm
Zwei Menschenherzen flehn.
 
Unstäte Wolken hin und her
Mit ziehn durch den Sinn,
Und Tropfen fallen heiß und schwer
Auf meine Seele hin.
 
Die Thränen sind es, die mein Lieb
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IN unsern Kuß geweint,
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Da's wieder auseinander trieb
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Uns, die sich kaum vereint.
 
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Ach, lang genug hatt' unser Herz
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Geschwebt in lautrer Lust:
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Nun ward uns auch der Liebe Schmerz
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Recht bitterlich bewußt.
 
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Drei Tage froh! am vierten sank
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Aufs neu' die Freud' ins Grab
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Verauscht vom bittern Leidenstrank
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Zieh' ich das Land hinab.
 
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Wer achtet's doch, daß tief in Harm
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Zwei Menschenherzen stehn?
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Die Sonne scheinet hell und warm,
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Als wäre nichts geschehn.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.8 KB)

Details zum Gedicht „Bei Sonnenschein“

Anzahl Strophen
6
Anzahl Verse
24
Anzahl Wörter
121
Entstehungsjahr
1806 - 1869
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichtes „Bei Sonnenschein“ ist Karl Heinrich Wilhelm Wackernagel. Wackernagel wurde im Jahr 1806 in Berlin geboren. Zwischen den Jahren 1822 und 1869 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zugeordnet werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das Gedicht besteht aus 24 Versen mit insgesamt 6 Strophen und umfasst dabei 121 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Karl Heinrich Wilhelm Wackernagel sind „Nur ein Leben“, „Der verreisten Hausfrau“ und „Das Kindesauge“. Zum Autor des Gedichtes „Bei Sonnenschein“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.

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