Nur ein Leben von Karl Heinrich Wilhelm Wackernagel

Ein Tropfen fällt: es klingt
Das Meer nur leise;
Die Stelle wird umringt
Von Kreis' an Kreise.
 
Und weiter immermehr.
Nun ruht es wieder.
Wo kam der Tropfen her?
Wo fiel er nieder?
 
Es war ein Leben nur
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Und nur ein Sterben,
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Und kam, auch ein Spur
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Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Nur ein Leben“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
50
Entstehungsjahr
1806 - 1869
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts ist Karl Heinrich Wilhelm Wackernagel, ein Dichter und Philologe, der von 1806 bis 1869 lebte. Dies bedeutet, dass das Gedicht in der Zeit des Biedermeier und Vormärz entstanden ist, was sich in der eher ruhigen und besinnlichen Diktion zeigt.

Schon beim ersten Lesen fällt auf, wie Wackernagel das Bild eines Tropfens, der in das Meer fällt, nutzt, um tiefere Gedanken über Leben und Tod auszudrücken.

In einfachen Worten beschreibt das Gedicht, wie ein Tropfen ins Meer fällt (Vers 1), Kreise zieht (Vers 4) und dann wieder zur Ruhe kommt (Vers 6). Es stellt sich die Frage, wo der Tropfen herkommt und wohin er fällt (Verse 7 und 8). Das lyrische Ich interpretiert diesen Vorgang als Metapher für das Leben und den Tod (Verse 9 und 10): Wie der Tropfen ins Meer fällt und Kreise zieht, so lebt und stirbt jeder Mensch – und hinterlässt dabei seine Spuren (Vers 12).

Die Botschaft des lyrischen Ichs könnte also lauten: Jedes Leben, so kurz es auch sein mag, hat eine Bedeutung und hinterlässt eine Spur in der Welt.

In Bezug auf die Form des Gedichts fällt auf, dass es aus drei Strophen zu je vier Versen besteht und ein regelmäßiges Metrum aufweist. Die Sprache ist klar und einfach, die Metapher des Tropfens, der ins Meer fällt, wird kontinuierlich fortgeführt und vertieft. Dies sorgt für eine beruhigende, meditative Stimmung, die zum Nachdenken anregt.

Zusammengefasst ist Wackernagels Gedicht „Nur ein Leben“ eine tiefsinnige Betrachtung über das Leben und den Tod, in der das lyrische Ich das Vergängliche und gleichzeitig Bedeutsame des menschlichen Daseins hervorhebt. Die ruhige, kontemplative Atmosphäre, die durch die einfache Sprache und die gleichmäßige Form erzeugt wird, unterstützt diese Botschaft.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Nur ein Leben“ des Autors Karl Heinrich Wilhelm Wackernagel. Der Autor Karl Heinrich Wilhelm Wackernagel wurde 1806 in Berlin geboren. Zwischen den Jahren 1822 und 1869 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zuordnen. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das 50 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Karl Heinrich Wilhelm Wackernagel sind „Schlafe, schlaf, mein Kindelein“ und „Lieg hier am Rosenhagen, am blühenden Baum“. Zum Autor des Gedichtes „Nur ein Leben“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.

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