Der Tausch von Heinrich Christian Boie
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»Hier sollt ich sie erwarten! |
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Vergaß sie Schwur und Pflicht? |
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Find ich im ganzen Garten |
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Eleonoren nicht? |
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Läßt dieser Schatten Hülle |
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Mich keinen Fußtritt sehn? |
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Dringt durch die tiefe Stille |
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Kein einziges: Tiren?« |
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Ich sprachs und immer weiter |
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Sucht ich der Freundin Spur. |
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Der düstre Mond ward heiter, |
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Doch Bäume sah ich nur. |
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Jezt im Begriff zu weichen, |
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Trift ein Geräusch mein Ohr |
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Und aus den dichten Sträuchen |
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Springt lachend was hervor. |
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»Agathe? wie?« - »Verloren |
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Hab ich den Aedon hier.« |
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»Und ich Eleonoren |
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Zu sehn geglaubt in dir.« |
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»Komm unsern ungetreuen, |
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Sprach sie, soll Recht geschehn. |
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Du wirst dich doch nicht scheuen, |
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Mit mir allein zu gehen?« |
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Wir gingen. Endlich müde |
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Sank sie am Wasserfall. |
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Wir horcheten dem Liede |
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Der lauten Nachtigall |
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Und sangen auch und lauschten |
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Bei süßem Spiel und Scherz, |
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Und küssten und vertauschten |
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Unwißend unser Herz. |
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Ich malt ihr mein Entzücken, |
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Als schnell an Aedons Hand, |
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Vergnügen in den Blicken, |
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Mein Mädchen vor mir stand. |
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»Folgt, sagte sie, die Rache |
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So plötzlich dem Vergehn? |
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Kaum daß ich diesem lache, |
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Bestrafet mich Tiren!« |
Details zum Gedicht „Der Tausch“
Heinrich Christian Boie
5
40
176
1744 - 1806
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang
Gedicht-Analyse
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Der Tausch“ des Autors Heinrich Christian Boie. 1744 wurde Boie in Meldorf geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1760 bis 1806 entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang, Klassik oder Romantik zuordnen. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das 176 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 40 Versen mit insgesamt 5 Strophen. Weitere Werke des Dichters Heinrich Christian Boie sind „Die Zeche“, „Tafellied“ und „Cythereens Fest“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Der Tausch“ weitere 101 Gedichte vor.
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