Cato Uticensis von Ida Marie Louise Friederike Gustava Gräfin Hahn-Hahn

Der Stern war untergangen
Von Roma's größter Zeit,
Die Freiheit lag gefangen,
Gestürzt in Herrlichkeit.
Auf Sklaven und auf Siegen
Erbaut sich Cäsar's Thron,
Die Diademe liegen
Zu seinen Füßen schon.
 
Im Volke war gesunken
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Die alte Römerkraft,
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Erloschen jeder Funken,
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Der Freiheit will und schafft.
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Sein Wollen war ein Schwanken
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Zum Schmeicheln jeder Macht,
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Es hat nur noch Gedanken
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Für Spiele, Brod und Pracht.
 
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So ganz, so tief gefallen,
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Muß es sich Herrschern weih'n;
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Wo große Sieg' erschallen,
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Wird es auch groß noch sein,
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Mit stolzen Lorbeerzweigen
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Bedecken seine Schmach,
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Bis sich die Zeiten neigen
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Zu Roma's letztem Tag.
 
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Ein Auge sah mit Beben
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Erfüllt die Zeiten schon
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Woran Jahrhundert' weben – –
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Du Roma's größter Sohn!
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In seinem Busen nagen
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Die Schlangen bitt'rer Pein:
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Ein Cato kann nicht klagen
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Und kann nicht Retter sein.
 
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Das ist von allen Schmerzen
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Was ihn am tiefsten traf:
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Kraft nur in eig'nen Herzen,
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Im Volke Todesschlaf!
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Er kann es nicht erwecken
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Zu seiner Tugend Glanz,
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Denn es verschmäht voll Schrecken
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Den Bürgerehrenkranz.
 
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Und Cato's große Seele
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Bedrückt dies Sklavenland,
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Sein Leben ohne Fehle
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Schließt: Tod durch eig'ne Hand!
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Als Heros unter Knechten
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Geht er zur Freiheit ein,
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Und ewig wird Gerechten
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Sein Name heilig sein.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (27.9 KB)

Details zum Gedicht „Cato Uticensis“

Anzahl Strophen
6
Anzahl Verse
48
Anzahl Wörter
203
Entstehungsjahr
1805 - 1880
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Cato Uticensis“ der Autorin Ida Marie Louise Friederike Gustava Gräfin Hahn-Hahn. 1805 wurde Hahn-Hahn in Tressow (Mecklenburg) geboren. Im Zeitraum zwischen 1821 und 1880 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her lässt sich das Gedicht den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus oder Naturalismus zuordnen. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 203 Wörter. Es baut sich aus 6 Strophen auf und besteht aus 48 Versen. Die Gedichte „Wohin?“, „Vor Gottes Thron hin darf ich treten“ und „Am Ostermontage“ sind weitere Werke der Autorin Ida Marie Louise Friederike Gustava Gräfin Hahn-Hahn. Zur Autorin des Gedichtes „Cato Uticensis“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 12 Gedichte vor.

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